Vorhin habe ich bei Web.de den von Franziska Fleischer verfassten Artikel aus dem Archiv gelesen, der aus aktuellem Anlass am 24. Oktober 2018, 19:30 Uhr, aktualisiert wurde.
Plastik im Alltag vermeiden - 10 nützliche Tipps
Schluss mit dem Plastikmüll: Das Europaparlament hat für ein Verbot von Wegwerfprodukten wie Strohhalmen und Wattestäbchen gestimmt. Aber auch heute schon kann jeder von uns täglich ganz einfach Plastik im Alltag vermeiden - mit diesen 10 Tipps.
Plastik ist schädlich für die Umwelt und landet in unvorstellbaren Mengen in unseren Ozeanen. Bis zu 140 Millionen Tonnen Kunststoff treiben im Meer, für Fische und Vögel hat das verheerende Folgen.
Aus diesen Gründen will die EU Wegwerfware aus Plastik wie Einweggeschirr verbieten. Die geplante Neuregelung sieht unter anderem vor, eine Reihe von Einwegprodukten, für die es bereits Alternativen gibt, ab 2021 ganz aus der EU zu verbannen. Aber auch Sie können schon heute mit ganz einfachen Mittel täglich Plastik einsparen.
10 einfache Tipps & Tricks zur Müllvermeidung
1. Mehrweg kaufen, Einweg weglassen Lebensmittel wie Milch, Sahne, Joghurt, Öl oder Essig müssen Sie nicht in Plastikverpackungen kaufen, die Produkte gibt es häufig auch in Glasflaschen.
2. Auf zusätzliche Plastikbeutel verzichten Viele Sorten Obst und Gemüse können Sie auch lose kaufen. Außerdem sind die Produkte durch Ihre natürliche Schale geschützt. Zu Hause müssen die Lebensmittel vor dem Verzehr sowieso noch einmal gewaschen werden. Auch an der Supermarktkasse müssen Sie keine Plastiktüten kaufen.
3. Wasser aus dem Hahn Mineralwasser wird in den meisten Supermärkten in Plastikflaschen verkauft. Allerdings ist in Deutschland beinahe überall das Leitungswasser bedenkenlos trinkbar. Wenn Sie Wasser mit Kohlensäure haben möchten, hilft dabei ein Wassersprudler.
4. Mehrfach in Plastik verpackte Produkte vermeiden Süßigkeiten oder auch Kekse sind teilweise doppelt und dreifach in Plastik verpackt. Das muss nicht sein. Es gibt auch Produkte, die weitaus weniger Kunststoff verwenden - setzen Sie ein Zeichen, indem Sie diese kaufen.
5. Auf Fertiggerichte verzichten Tütensuppen, Tiefkühlkost und Co. sind gerne mit viel Plastik, Alu oder Pappe umwickelt. Auch Konservendosen sind im Inneren häufig mit Kunststoff beschichtet. Frisches Kochen spart hier Verpackungsmüll. Gesünder ist das allemal - und preiswerter zudem. Auch Obst oder Salate werden oft fertig portioniert in Plastikschalen angeboten. Das ist praktisch - produziert aber auch eine Menge Müll.
6. Produkte aus der Frischetheke Käse und Wurst sind im Kühlregal in Plastik verpackt. An der Frischetheke werden die Produkte zumindest in weniger Papier beziehungsweise Kunststoff gewickelt. Viele Geschäfte füllen die Ware auch in mitgebrachte, wiederverwendbare Behältnisse ein - fragen kostet nichts.
7. Mehrwegflaschen und -becher verwenden Zum Sport oder auf Ausflüge können Sie Flaschen aus Glas oder Metall mitnehmen. Oder nutzen Sie einen Rucksack mit Trinkblase. Auch Ihren täglichen Kaffee müssen Sie nicht in den To-Go-Bechern kaufen. Mit einem Mehrwegbecher sparen Sie Müll.
8. Seifenstück verwenden In Einweg-Seifenspendern steckt viel Plastik. Benutzen Sie also besser ein Stück Handseife.
9. Taschentücher im Karton kaufen Taschentücher sind häufig mehrfach in Plastik verpackt. Abhilfe schaffen Tempos im Karton, der keinen Kunststoff enthält.
10. Auf Mikroplastik achten Plastik kann auch in Hygiene-Produkten enthalten sein. Achten Sie also beispielsweise bei Gesichtscremes, Duschgels, Make-up, Sonnencremes und Deodorants auf die Zusammensetzung des Produkts. Begriffe wie Polyethylen oder Polyquaternium signalisieren Mikroplastik.
Zu Punkt 6: Leider ist es oft auf hygienischen Gründen nicht erlaubt, mitgebrachte Behältnisse auf die Waage zu stellen. Aber mit Papierverpackung (welche nun gesetzlich als Tara abgezogen werden muss) für Wurst und Käse müsste es genügen. Leider muss aber vielfach betriebsintern der Preiscode auf dem dann verschlossenen Kunststoffbeutel angebracht werden.
In Österreich gibt es schon zwei kleine Händler (Schmeckerei in Wr. Neustadt und einer in St. Valentin bei Amstetten), welche als "Unverpacktläden" Waren in mitgebrachte Behälter und Stofftaschen geben. Auch INTERSPAR in St. Pölten bietet schon alternativ in der Gemüseabteilung Papiertüten (hier Sackerl genannt) an.
Zu Hause kann man anstelle von Alu- oder Frischhaltefolien auch Bienenwachstücher und wiederverwendbare Küchenrollen verwenden, welche sich waschen lassen. Umweltbewusste Leute haben für Spontaneinkäufe auch immer eine Stofftasche dabei.
Die mitgebrachten Gefäße sehe ich auch als ziemlich risikobehaftet an. Wer möchte sich dafür verbürgen, dass es in den Haushalten so sauber zugeht, dass sich niemand infizieren kann? Auch dann, wenn das Personal Handschuhe trägt, müssen die Behälter irgendwo abgestellt werden und können so für Kontamination sorgen. Resistente Keime sind auf dem Vormarsch.
Ansonsten denke ich, dass der Verbrauch in Haushalten nur zu Bruchteilen für die Plastikflut in den Weltmeeren verantwortlich ist. Hebel müssten bei denen angesetzt werden, die auf den Meeren unterwegs sind. Mit Milchmädchenrechnungen kann unschwer zumindest ungefähr berechnet werden, wieviel Abfall bei soundsoviel BRT plus Menschen anfallen müsste. Kann dieser Abfall nicht an Bord verarbeitet werden, müsste etwa soviel in den Häfen entsorgt werden. Selbstverständlich ist es eine Kostenfrage. Es muss aber auch mal Schluss sein mit diesem "Geiz ist geil", so dass alles von ganz weit weg auch noch ganz billig ist!
@Promise An der ägyptischen Küste des Roten Meeres gibt es bekanntlich um Marsa Alam sehr viele der alle paar Kilometer gebauten sog. Ferienresorts, also völlig autarke Hotelanlagen mit eigener Wasser- und Stromversorgung, Zaun, Wachpersonal, Satellitenempfangsstationen der deutschen TV-Sender, Gebetsräume für das Hotelpersonal usw. Während an den hoteleigenen Badestränden täglich am Morgen die angeschwemmten PET-Flaschen eingesammelt und angeblich "fachmännisch" (siehe P.S.) entsorgt werden, sind auf den übrigen Küstenabschnitten Millionen von Kunststoffteilen - auch vorwiegend leere PET-Flaschen - vorhanden. Soweit ich die arabischen Etiketten entziffern konnte, stammt alles aus Saudi Arabien und dort meist von der Nestletochter, welche weltweit bereits hunderte Trinkwasserabfüllanlagen kontrolliert.
P.S.: Bei einem starken Westwind kamen einmal plötzlich viele Leerflaschen durch die Luft aus dem Landesinneren. Ein Hotelangestellter erklärte mir dazu, dass die am Hotelstrand aufgesammelten PET-Flaschen in Gruben in der Wüste abgelagert werden und durch den Wind eben wieder Richtung Meer geflogen sind.
Übigens: Die in den Resorts vorhandenen Palmen und Grünanlagen gedeihen nur durch regelmäßige Bewässerung, was vereinfacht durch das Abwasser aus den WC-/Wasch- und Küchenräumen geschieht. Daher manchmal auch diese "orientalischen" Gerüche. Die Hotelmanager kommen meist aus den DACH-Ländern (dies ist bekanntlich die Bezeichnung der drei deutschsprachigen Länder in Mitteleuropa) und müssen die dortigen Gebräuche akzeptieren, während die Hotelbesitzer in Kairo oder vielfach in den Golfstaaten leben.
@Gerhard , auch du weißt noch genau wie es früher war. Wenn man Schlagrahm oder sonst etwas holen muste was nicht in eine Tüte ging, dann gab es nix wenn man keine Schüsel oder sonst etwas dabei hatte. Saure Gurken oder Senf gab es auf einem Stück Papier. Wir sind aber nicht umgekommen an Bakterien. Wenn etwas Faulig war an einer stelle, dann wurde das weggeschnitten der Rest gegessen. Ich habe früher im Winter kaum einmal einen Apfel bekommen der nicht irgentwo einen fauligen Fleck gehabt hätte. Man hat ja immer die gesucht im Keller. Marmelade mit Schimmel oben drauf, kein Problem. Einfach abgeschöpft und weiter ging es. Man hatte ja zum Einkochen oft nicht genügend Zucker. Meine Mutter ging ja auch oft zum Bäcker, zum Gemüsehändler, in den Konsum usw.. Diese Läden gab es ja an jeder Ecke, und vieles hat man so in seine Tasche getan. Brot hat man nicht eingepackt, höchstens ein dünnes Stück Papier drum gewickel, aber hinten und vorne schaute das Brot raus. Das geht heute alles nicht mehr, man geht zum Einkaufen mit der Scheckkarte, alles ist ja verpackt und Tragbeutel gibt es überall zu kaufen. Die Industrie liefert alles Mundgerecht, selbst da Brot bekommt man heute geschnitten. Aber die Industrie macht nur das, was der Verbraucher sich wünscht.
@Blokker , ähnlich kenne ich es auch aus grauer Vorzeit. Sogar während meiner Lehre ging man noch mit einer Schüssel los, um Eis oder Sahne zu kaufen. Wir dachten auch nicht an Unsauberkeiten und dadurch eventuell mögliche Erkrankungen.
Allerdings könnte das heute schief gehen. Viele sind verpimpelt und halten nicht viel aus. Manches ist auch den fast allerorts verwendeten Desinfektionsmitteln zuzuschreiben. Normales Denken ist oft Denken an Sagrotan.
@Blokker und @Promise Genau so war es und wir sind zufrieden gewesen und nicht gestorben. Kinder wurden schon durch "Schmutz" beim Spielen abgehärtet und somit waren wir alle viel wiederstandsfähiger. Wenn ich an meine Reisen in den USA zurückdenke, war dort alles (Hotelzimmer, Restaurants, WC-Anlagen, Eisenbahnabteile, aber auch in Privathaushalten) mit starkem Chlorgeruch versehen. Der Verbrauch an solchen Reinigungsmitteln ist dort sicher wesentlich höher als bei uns. Hähnchen werden nach dem Schlachten generell in ein Chlorbad getaucht, damit möglichst viele vorhandene Keime zerstört werden. Tatsächlich wird eine Keimabtötung aber auch durch Erhitzen in der Pfanne oder Ofenrohr gewährleistet, denn ich kenne niemand, der rohes Hühnerfleisch isst.