Im Zusammenhang mit dem aktuellen Thema der Plastikvermeidung wäre auch diese Sache diskussionswürdig:
Alle Kläranlagenbetreiber klagen über die ständigen Verstopfungen ihrer Pumpen und Rohre wegen der häufig verwendetet Nass-Tücher am WC. Denn trotz der 8 mm-Rechen schlüpfen viele diese Reste durch und bilden anschließend größere „Zöpfe“. Im Gegensatz zu dem aus Papierfasern aufgebauten normalen WC-Papier werden für die Feuchttücher textile Fasern verwendet, welche sich im Wasser schwer zersetzen. Daher gehören die Feuchttücher – wie auch andere Hygieneartikel aus Textilmaterialien (Damenbinden, Tampons) nach Gebrauch zum Restmüll und nicht in das WC-Abwasser.
Nun sind die Hersteller gefordert, ihre Produkte so zu gestalten, dass sie den sog. „Slosh-Box-Test“ bestehen, wo innerhalb von 3 Stunden im Wasser das Material mindestens 25 Prozent ihres Volumens verliert. Dies ist derzeit eine freiwillige Entscheidung und wird von den Herstellern aus Kostengründen wenig beachtet.
Alternativ dazu müssen die Kläranlagen nun mit Zusatzeinrichtung zum Zerschneiden mittels scharfen Messern ausgestattet werden, was sich natürlich auf die Abwassergebühren auswirkt.