Im Stall von Bethlehem wurde das kleine Jesuskind geboren und nach der Geburt leuchtete ein Stern ganz hell über die Stallung. Der Stern zeigte mit seinem Schein, auf die Stall Hütte, an, das dort etwas Wunderbares geschehen ist. Viele Menschen wurden neugierig. Sie gingen zu den Stall und sahen das Jesuskind nackt in einer Krippe liegen. Auch viele Hirten der Umgebung kamen und brachten, dem Kind Geschenke, wie Milch, Blumen, eine Schafdecke und vieles mehr. Ein Hirtenknabe hatte leider kein Geschenk. Darüber weinte er und steckte dabei eine Kerze an. Ein anderer Hirte fragte, warum er weint. Der Knabe antwortete mit Tränen in den Augen, das er kein Geschenk für das Kind hätte. Doch der fragende Hirte meinte, bring dem unschuldigen Kind doch die Kerze mit dem Licht. Die Flamme leuchtet richtig warm und friedlich. So brachte der Hirtenknabe die Kerze dem Jesuskind und der Raum des Stalles erleuchtete in einem sonnig, warmen, sanftmütigen, freundlichem und friedlichem Licht.
Die Jahre gingen dahin und der Stall verfiel, doch die Menschen wollten das Ereignis nicht vergessen und bauten an dieser Stelle eine Kirche, man nannte sie die Geburtskirche von Jesus. In der Kirche flackerten damals viele Kerzen und das Licht sah genauso aus, wie damals nach der Geburt des Knaben, im Stall friedlich und sanftmütig.
Es vergingen fast 2000 Jahre. Zwischen durch stritten sich die Völker oft untereinander. Sie führten gegeneinander grausame und erbarmungslose Kriege.
Kurz vor der Jahrtausendwende hatte ein friedliebender Österreicher Mensch eine Idee. Wir holen das Licht aus der Geburtskirche Jesus und verteilen dieses Licht in der ganzen Welt. Dort soll es vor allem in Kirchen und Ämter scheinen. Es soll uns helfen, den Frieden in der Welt, sicherer zu machen. Man nannte es das Friedenslicht. Jedes Jahr holte friedliebende Kinder, aus der Geburtskirche Bethlehem, das Licht.
Die Flamme wird dort neu entfacht und in die ganze Welt getragen. So hilft dieses Licht, ein bisschen zur Verständigung, zwischen den Menschen. Im vorigen Jahr kam auch das Licht in unserer Gemeinde und viele Menschen, ob groß oder klein, ob alt oder jung, ob reich oder arm, nahmen daran teil und es leuchtet heute noch. (C) F.Buchmann
Als die Engel den Hirten verkündet hatten, dass im Stall von Betlehem der König der Welt geboren worden war, da suchte jeder nach einem passenden Geschenk, das er dem Kind in der Krippe mitbringen wollte. „Ich bringe ein Schäfchen mit!", meinte der eine. „Ich eine Kanne voll frischer Milch!", sagte ein anderer. „Und ich eine warme Decke, damit das Kind nicht friert!," rief ein Dritter. Unter den Hirten war aber auch ein Hirtenknabe. Der war bettelarm und hatte nichts, was er dem Kind schenken konnte. Traurig lief er zum Schafstall und suchte in dem winzigen Eckchen, das ihm gehörte, nach etwas, was er vielleicht doch mitbringen könnte. Aber da war nichts, was auch nur den Anschein eines Geschenks hatte. In seiner Not zündete der Hirtenknabe eine Kerze an und suchte in jeder Ritze und in jeder Ecke. Doch alles Suchen war vergebens.
Da setzte er sich schließlich mitten auf den Fußboden und war so traurig, dass ihm die Tränen an den Wangen herunter liefen. Deshalb bemerkte er auch nicht, dass ein anderer Hirte in den Stall gekommen war und vor ihm stehen blieb. Er erschrak richtig, als ihn der Hirte ansprach: „Da bringen wir dem König der Welt alle möglichen Geschenke. Ich glaube aber, dass du das allerschönste Geschenk hast!"
Erstaunt blickte ihn der Hirtenjunge mit verweinten Augen an. „Ich habe doch gar nichts!", sagte er leise. Da lachte der Hirte und meinte: „Schaut euch diesen Knirps an! Da hält er in seiner Hand eine leuchtende Kerze und meint, er habe gar nichts!" Soll ich dem Kind vielleicht die kleine Kerze schenken?", fragte der Hirtenknabe aufgeregt.
„Es gibt nichts Schöneres", antwortete der Hirte leise. Da stand der Hirtenknabe auf, legte seine Hand schützend vor die kleine Flamme und machte sich mit dem Hirten auf den Weg. Als die Hirten mit ihren Geschenken den Stall erreichten, war es dort kalt und dunkel. Als aber der Hirtenknabe mit seiner kleinen Kerze den Stall betrat, da breitete sich ein Leuchten und eine Wärme aus, und alle konnten Maria und Josef und das kleine Kind in der Krippe sehen. So knieten die Hirten vor der Krippe und beteten den Herrn der Welt an, das Kind mit Namen Jesus.
Danach übergaben sie ihre Geschenke. Der Hirtenknabe aber stellte seine Kerze ganz nah an die Krippe, und er konnte deutlich das Leuchten in Marias und Josefs Augen sehen. „Das kleine Licht ist das allerschönste Geschenk!", sagten die Hirten leise. Und alle freuten sich an dem schönen Weihnachtslicht, das sogar den armseligen Stall warm und hell machte. Der Hirtenknabe aber spürte, wie in ihm selbst eine Wärme aufstieg, die ihn immer glücklicher machte. Und wieder musste er weinen. Jetzt weinte er aber, weil er sich so glücklich fühlte. Bis zum heutigen Tag zünden die Menschen vor Weihnachten Kerzen an, weil ihnen das kleine Licht immer wieder Freude und Geborgenheit schenkt.