Geflügelausstellung im Nachbardorf. Dort lebten meine Schwiegereltern. Unser fünf jähriger Sohn war des Öftern bei seiner Oma und Opa. Der Opa ging mit meinem Sohn zur Geflügelausstellung. Dort gab es auch eine Tombola. Der Großvater kaufte unseren Sohn auch ein paar Lose, die er selber ziehen durfte. Und wirklich, er hatte Glück und gewann einen Wellensittich. Opa kaufte ihm dazu noch einen Vogelbauer. Es war ein teurer Spaß für Opi, aber was macht man nicht alles für seinen Enkel. Oma war nicht so begeistert, als beide damit nach Hause kamen. Sie sagte, dass Vögel sehr viel Dreck machen. Aus dem Grund kam der Vogelbauer mit dem Vogel gleich zu uns. Meine Frau war auch nicht verzückt darüber. Es war auch ein aufgewecktes Tier und machte sehr viel Krach. Der Käfig bekam einen Platz auf der Fensterbank in der Küche. Vierzehn Tage gingen ins Land und ich kam von der Arbeit nach Hause. Unser Sohn hatte im Kindergarten Fasching und ging als Indianer. Er hatte ein schmuckes Kostüm mit allem was dazu gehörte. Ein Plastikmesser und ein Tomahawk. Er empfing mich in der Küche und ich begrüßte ihn und meine Frau. Auch den Wellensittich sagte ich guten Tag. Ich streichelte ihn mit meinem Zeigefinger über seine Federn. Das wollte er aber nicht haben und hackte mich in den Finger. Mein Aufschrei bewegte meinen kleinen Sohn, der sein Tomahawk in der Hand hielt nach dem Vogel zu hauen. Er wollte mich verteidigen. Dabei traf er das Tier am Kopf und dieser fiel von der Käfigstange. Damit hatte sich das Thema Wellensittich in unserem Haus erledigt. Der Vogelbauer wurde auf den Boden gebracht und Hasi wurde im Garten vergraben. (C)F.Buchmann
Geschichten, die das Leben schreibt, haben leider öfter kein märchenhaftes Ende. Hoffentlich war es für euren Sohn nicht allzu schwierig, über das Erlebnis hinwegzukommen.