Jedes Jahr zum Rosenmontag veranstaltet das Abenteuerland einen Karnevalsumzug. Alle Märchenfiguren auf dem Spielplatz Abenteuerland verkleiden sich. Der Chef des Abenteuerlandes lässt für den Rosenmontagszug Karnevalswagen anfertigen. An der Spitze des Umzuges spielen die Bremer Stadtmusikanten Marschmusik. Das erste Fahrzeug hinter der Kapelle ist für Schneewittchen und die sieben Zwerge gefertigt. Die sieben Zwerge haben sich als sieben Raben verkleidet. Schneewittchen ist aus dem Märchen Frau Holle, die Goldmarie. Auf den Wagen ist das Zwergenhäuschen zu sehen. Um die Hütte liegt sehr viel Goldflitter. Das Gefährt sieht prächtig aus und die verkleideten Zwerge krähen aus voller Lunge. Schneewittchen verteilt unter den Kindern und Zuschauern wohlschmeckende Bonbon.
Das zweite Narrengefährt wurde für Hans im Glück und Tischlein deck dich zusammengestellt. Auch dieser Anhänger ist sehr hübsch geschmückt. Hans im Glück verteilt unter den Kindern kleine Würste, Schokolade und Kuchen, die der Tisch gedeckt hat. Auch der Goldesel, der hinter diesem Wagen läuft, schüttelt sich. Es kommen aber keine Goldstücke zum Vorschein, nein, es regnet Karamellbonbons für die kleinen Karnevalsbesucher. Auch Rotkäppchen und die Oma haben ein ansehnliches Fuhrwerk. Verkleidet ist Rotkäppchen als Hexe Lilli. Auf dem Fahrzeug ist ein großer Hexenbesen, auf dem die Oma Platz genommen hat. Der Wolf und sein Bruder ziehen den Wagen. Rotkäppchen und die Oma werfen aus ihren Picknickkörbchen Schokolade und Toffee unter die Kinder. Hinter den Wagen von Rotkäppchen ist wieder Musik.
Eine Kinder -Querpfeifen Kapelle. Diese wird angeführt vom Rattenfänger aus Hameln und seiner Flöte.
Darauf folgt der Prinzenwagen. In diesem Jahr ist der Froschkönig der Karnevalsprinz und seine wundervolle Prinzessin ist Dornröschen. Dieser Wagen ist mit roten Rosen dekoriert. Herrlich charmant sieht der Königsthron aus. Der Froschkönig sitzt auf dem Thron und winkt zu den Zuschauern herüber. Die Zuschauer rufen aus voller Kehle: „Küssen, küssen!“ Auf der Tribüne sitzt die böse Fee aus dem Märchen Dornröschen. Sie ruft am lautesten. Sie will den Froschkönig und Dornröschen verhexen, was sie auch macht.
Ihr ist immer noch ein Dorn im Auge, dass Dornröschen lebt. Alle Zuschauer meinen, Dornröschen soll den Froschkönig küssen, damit dieser wieder ein Prinz wird. Dornröschen lässt sich auch nicht lange bitten und küsst den Frosch. Plötzlich steigt eine weiße Wolke vom Thron des Prinzenpaares auf. Es gibt einen Bums und Dornröschen ist eine Froschprinzessin. Nun sitzen zwei Frösche auf dem Thronsessel. Die Hexerei der bösen Fee ist Wirklichkeit geworden. Ein lautes Geschrei und Jammern erschallt unter den Zuschauern. Dornröschen hat Tränen in ihren Froschaugen. Um die Prinzessin zu beruhigen, streichelt der Froschkönig das Froschmädel. Weinend quakt sie: „Erst musste ich einhundert Jahre schlafen und jetzt bin ich in einen Frosch verwandelt. Wie werde ich von dem Zauber erlöst?“ Unter den Zuschauern steht auch die gute Fee aus dem Märchen Dornröschen. Sie weiß wie der Zauber aufgelöst wird.
Sie geht zum Prinzenwagen und spricht: „Am Aschermittwoch bis vierundzwanzig Uhr muss dich ein Prinz, der dich heiraten möchte, küssen, dann wird der Zauber aufgehoben.“ Nach dem Umzug gehen die beiden Frösche zum See und der Froschkönig zeigt dem Froschmädel sein Zuhause. Die erste Nacht verbringen sie auf einem Schlafblatt. Am Morgen fängt der Froschkönig der Prinzessin ein paar wohlschmeckende Mücken. Auch das klare Wasser im See schmeckt prickelnd. Die Froschkönigin ist traurig und fragt immer, welcher Prinz kommt und erlöst mich. Es sind ja nur noch zwei Tage bis Aschermittwoch.
Der entscheidende Tag ist angebrochen und kein Prinz hat sich sehen lassen. Die Zeit vergeht und es wird bald Mitternacht, als der Froschkönig zu der Froschprinzessin sagt: „Wenn ich ein Prinz wäre, würde ich dich küssen und heiraten“, dabei kraulte er sie. „Du bist aber kein Prinz, sondern ein König“! erklärt sie dem Froschkönig. „Schade!“, ruft der König aus. Die böse Fee freut sich vergnüglich, dass kein Prinz kommt.
Doch plötzlich kommen Quaki und Quakquak, die beiden Frösche aus dem Abenteuerland. Sie haben eine Idee, denn sie haben sich mit der guten Fee unterhalten. Unsere Grünröcke erklären dem Froschkönig die Vorgehensweise. Der Froschkönig ist doch gleichzeitig Karnevalsprinz, wenn er nun die Froschprinzessin küsst und heiraten möchte, kann es klappen, dass der Zauber beendet ist. Es muss doch nicht immer ein edlerer Prinz sein, es kann doch auch ein Karnevalsprinz sein. Die Idee ist gut und ein Versuch macht klug.
Aus diesem Grund fragt der Froschkönig Dornröschen: „Möchtest du mich heiraten?“ Als Antwort kommt ein deutliches: „Ja!“ Danach küsst der Froschkönig Dornröschen. Es gibt wieder einen lauten Knall und eine weiße Staubwolke. In diesem Augenblick stehen Dornröschen und der Froschkönig in Menschengestalt da. Sie sind beide vom Zauber befreit. Vier Wochen später gab es die Hochzeit. Quaki und Quakquak sind die Ehrengäste. (C)F. Buchmann