hab gestern in der Glotze gehört, das dass Mass Bier 12,80€, oder bis zu? kosten soll!die ham se ja nich alle
ob solche Veranstaltungen noch Zeitgemäß sind?(nicht wegen dem unverschämten Preisen sondern weil man mal über die verhältnismäßigkeit nachdenken müsste
das München einen Besuch wert ist, so wie Bayern überhaupt bezweifle ich keinesfalls aber dies wiesenspektakel zieht mich nicht . das ist wohl ähnlich wiemit dem reihnischen Karneval(soll heißen wenn man in der Region geboren ist und das mit der Muttermilch aufgesogen hat)
Sogar Italiener fahren gerne zum Original Oktoberfest nach München, welches italienisch ausgesprochen „Monaco“ heißt. Eigentlich wäre der Zusatz „… di Bavaria“ sinnvoll, um nicht Verwechslungen mit Monte Carlo an der Côte d'Azur zu bekommen. Diese Touristen fühlen sich in der Freiluft Bierzelt-Sauna wohl, besonders was das sog. Reinheitsgebot von Bayern und Bier betrifft. Hierzulande sagt man zwar „auf die Wies’n gehen“, doch tatsächlich holt sich mancher eine blutige Nase und wankt später wieder heimwärts. Die Theresienwiese verwandelt sich oft in eine Blutwiese und ein Freiluftpissoir. Um das alles zu überstehen – das Grölen, das Auf-den-Tischen-Tanzen, das Klatschen, Stampfen und Prosten zu „Marmor, Stein und Eisen bricht“ – braucht es eine robuste Konstitution. Nur gut, dass das US-Konsulat in München einen Ratgeber für US-Besucher herausgebracht hat: „Please don’t forget: German beer is strong.“ (übersetzt: Bitte nicht vergessen, deutsches Bier ist stark).
P.S.: Das mit dem sog. „Deutschen Reinheitsgebot“ beim deutschen Bier ist nachgewiesener Weise nur ein werbewirksamer Etikettenschwindel. Eigentlich sollte der Slogan lauten: „Gebraut nach dem vorläufigen Biersteuergesetz von 1993“. Denn die Nebenprodukte bei der Biererzeugung hat man 1516 nicht berücksichtigt und vor allem das in Süddeutschland beliebte Weizenbier entspricht nicht den Vorschriften aus 1516. Denn zu dieser Zeit war Gerste als Gegenpol zum Weizen erforderlich, denn letzterer war damals dem Adel vorbehalten. Heutzutage schenkt man den beim Bierbrauen wichtigen Hefen besondere Bedeutung, Hopfenextrakte und Hopfenpellets werden bevorzugt und die mittleren und kleinen Brauereien haben es gegen die Braugiganten mit vollautomatischer, computergesteuerter Produktion (mit deren Billigbieren beim Discounter) besonders schwer, gutes Bier nach alten Rezepten kostengünstig herzustellen. Aber die Craftbierszene gibt nun auch in Deutschland Lebenszeichen von sich, wenn auch deren Marktanteil sehr bescheiden ist. Denn es setzt sich auch auf diesem Gebiet durch: "Klasse statt Masse". Kluge Brauereien sind auch schon auf diesen Zug aufgesprungen und erzeugen nebenbei solche Bierspezialitäten im kleinereen Rahmen. Da ist dann besonderer Ehrgeiz der einzelnen Braumeister sichtbar.
Auch wenn immer viele verwendete Zusatzstoffe (z.B. Salze bei der Wasseraufbereitung, Kunststoffgranulat PVPP zur Vermeidung der Trübung, Farbebier für dunkle Sorten) teilweise wieder herausfiltriert werden, so ist das alte Reinheitsgebot nur ein Marketinggag geworden. So finden auch Spezialitäten aus dem Ausland ein wenig Einzug in die deutsche Bierlandschaft. Trotzdem ist deutsches Bier per se gut, wenn man es mit manchen Erzeugnissen aus exotischen Brauereien (z.B. „Chemiebrühe? Belgische Kirschbrause? Pfui Teufel.”) vergleicht. Letztlich gibt es Entscheidungen auf EU-Grundlage, dass ausländische Biere auch in Deutschland nicht diskriminiert werden dürfen, daher kann man nur sagen: „Das Reinheitsgebot ist tot – lang lebe das Reinheitsgebot“
Oktoberfeste gibt es auch in Dortmund, Köln, Frankfurt, Hamburg, Berlin, Cannstatt, diverse Orte in Südbaden (z.B. Offenburg, Rothaus, Karlsruhe, Freiburg), um nur einige in Deutschland zu nennen. Sogar auf der Zugspitze gibt es so etwas im dortigen Panoramarestaurant.
Auch andere Länder wollen Feiern - derzeit z.B. in Wien, aber auch in anderen österreichischen Bundesländern gibt es diese Gaudi. Für Europa sind Lissabon, Porto, Barcelona, Madrid, Calella (auch Spanien), Paris, Zürich und London erwähnenswert, um nur einige Städte zu nennen. Sogar in anderen Kontinenten ist man dabei, so z.B. in Blumenau/Brasilien in der Nähe der Heimat unserer @Elly Kück und Ehemann Carlos. Kopien gibt es auch in San Francisco, Cincinnati (Ohio, auch USA), Montreal über Windhoek (Namibia), Qingdao (China) und Jundah (Australien) bis Moskau. Ach, ganz vergessen habe ich die Bierstädte in Dublin und Amsterdam.
Aber wie schon erwähnt, dies alles sind nur Kopien, nur das Original findet heuer schon zum 186. Mal in München statt. Die Münchner Brauereien produzieren für die Wiesn besondere Qualitäten mit mind. 13,5 % Stammwürze, entspricht 5,8 bis 6,5 Vol % an Alkohol. Der Bierpreis für eine Maß (= 1 Liter) ist je nach Festzelt mit € 10,80 bis € 11,80 heuer leider wieder gestiegen. Trotzdem werden auf der Wiesn wieder zirka 6 Millionen Besucher erwartet. Leider gibt es wegen der vielen Diebstähle die Trinkgefäße aus Ton nicht mehr (kann man aber in den Souvenierstäden kaufen), nun sind überall Glaskrüge in Verwendung.