Sog. MRE (Multiresistente Erreger) sind für gesunde Menschen keine großen Probleme. Aber für kranke, geschwächte und ältere Menschen können sie eine tödliche Gefahr darstellen, da die eigenen Abwehrkräfte nicht mehr ausreichend sind. Oft stecken sich Patienten in Kliniken mit solchen Bakterien an, wo dann die Bekämpfung mit den üblichen Antibiotika oft wirkungslos sind. Da ist es dann für die Mediziner meist unmöglich, entsprechende Medikamente für diese Patienten zu finden. Die großen Pharmahersteller haben weitere Forschungen in neue Antibiotika wegen der Milliarden an notwendigen Kosten eingestellt und konzentrieren sich lieber auf den umfangreichen Verkauf der vorhandenen Antibiotika-Präparate.
Seit vielen Jahren ist bekannt, dass mittels Bakteriophagen – eine Virenfamilie – bestimmte schädliche Bakterien zerstört werden können. Durch die Erfindung von Penicillin und der Antibiotika wurde die Erforschung aber eingestellt. Außerdem verlangt so eine medizinische Therapie immer individuelle/personalisierte Phagen gegen die zu zerstörenden Bakterien, welches industriell nicht hergestellt werden kann. Die großen Pharmakonzerne haben daran auch kein Interesse. Anderseits finden in der Lebensmittelindustrie Phagen schon vermehrt Anwendung.
Leider dürfen Phagen in den meisten europäischen Ländern mangels ausreichender erfolgreicher Tests noch nicht klinisch angewendet werden, sodass interessierte Patienten z.B. nach Tiflis oder nach Belgien fahren müssen. Hoffentlich wird sich dies mit staatlicher Forschungsunterstützung bald ändern, damit betroffenen Patienten auch in unseren Ländern geholfen werden kann.
Ein weiterer Schwerpunkt muss auch noch besserere Hygienemaßnahmen in den Kliniken gelegt werden, damit dort Patienten mit anderen Krankheiten letztlich nicht auch mit den berüchtigten Krankenhauskeimen infiziert werden. Dazu gehört auch die bessere Desinfektion von Krankenräumen, welche nur bei leeren Zimmern optimal erfolgen kann.