Vielen hier im Stübchen vielleicht bekannt - für einige aber eventuell interessant
Aus diesen Essensresten entsteht neues Leben Wer gern selbst kocht, wird zurzeit mehr denn je spüren, wie schnell Obst und Gemüse nach ein paar Gerichten dahinschwinden. Wie praktisch wäre es, wenn statt des geplünderten Supermarkts die Wohnung als Bezugsquelle für Nachschub dienen würde? Mit unserem täglichen «Abfall» und etwas Geduld ist das tatsächlich möglich. In der aktuellen Krisenzeit wird man sich wohl zweimal überlegen, welche frischen Zutaten man beim Besuch im Supermarkt kauft. Immerhin sollen sie für einen möglichst langen Zeitraum reichen, möglichst ohne dabei schnell zu verderben. Ja, eine detailliert geplante Einkaufsliste ist jetzt wichtig. Was aber (auch in Nicht-Corona-Zeiten) mindestens genauso bedeutend sein sollte, ist der Umgang mit unseren Lebensmitteln. Statt alles gleich in die Tonne oder auf den Kompost zu schmeissen, sollten wir uns mal wieder öfter fragen, was wir da eigentlich genau in den Händen halten. Essenreste als Quelle für Neues Denn in dem, was wir oft so unüberlegt im Müllsack aus der Wohnung tragen, steckt häufig noch viel mehr als es scheint. Bei folgenden Obst- und Gemüsesorten können wir uns nach einiger Zeit sogar über neue Nutzpflänzchen freuen.
Avocado Na, mal überlegt was ihr mit dem Avocadokern so veranstalten könntet, den ihr jeden Tag aus eurer grünen Lieblingsfrucht pult? Gute News: Braucht ihr gar nicht mehr. Das Denken haben nämlich wir schon für euch übernommen, jetzt müsst ihr nur noch Hand anlegen: Lasst den Kern zunächst ein paar Stunden trocknen und bohrt dann zwei Löcher in die Seiten. In beide steckt ihr je einen Zahnstocher. Legt euer Konstrukt anschliessend so auf ein mit Wasser gefülltes Glas, dass die runde Unterseite des Kerns (die Spitze muss nach oben zeigen) in die Flüssigkeit dippt. Nach drei bis vier Wochen sollten sich bei regelmässigem Wasserwechsel langsam Wurzeln bilden. Sind die Wurzeln kräftig genug, kann der Kern eingetopft werden und eine neue Avocadopflanze produzieren.
Lauch Die Wurzel eures Lauchs auf gar keinen Fall wegschmeissen. Legt sie stattdessen in ein Glas mit Wasser. Und zack, bald wächst aus der Zwiebel ein neuer Lauch. Das Beste daran? Es ist ein ewiger Kreislauf. Die Wurzel wird euch immer wieder einen neuen grünen Stiel zaubern – wirklich grandios. Aber bitte auch hier darauf achten, jede Woche das Wasser zu wechseln. Ob im Garten, auf dem Balkon oder Fensterbrett: Lauchzwiebeln lassen schnell neue Blätter aus der Wurzel schießen.
Eisbergsalat/Kopfsalat Schneiden wir einen Kopf Salat, landet der Strunk einfach in der Tonne. Doch was, wenn man auch den einfach in ein wenig Wasser legt? Ja, richtig, auch hier bilden sich schon bald neue, frische Blätter. Die Wurzeln könnt ihr nach Belieben auch auf dem Balkon oder im Garten einpflanzen. Wichtig: Damit der Strunk am Anfang treibt, muss er an einem warmen, hellen Ort stehen.
Kräuter Kaufen wir Basilikum, Schnittlauch, Rosmarin oder Minze fertig im Topf, müssen wir oft nach wenigen Tagen dabei zusehen, wie die Kräuter kümmerlich eingehen. Aber halt! Rettet – bevor die Pflanze endgültig ihrem Tode geweiht ist – unbedingt mindestens einen Stiel. Legt ihr den wieder für ein paar Tage in Wasser, werden sich rasant kleine Wurzeln am Ende des Stiels bilden. Den könnt ihr dann einpflanzen und euch über jede Menge neue Ableger freuen.
Ingwer Ja, sogar die gesunde Knolle können wir uns aus einer alten ganz einfach selbst ziehen. Lassen wir Ingwer zu lange liegen, treibt er ähnlich wie eine Zwiebel. Einen (oder gleich mehrere) der grünen Stiele abschneiden und mit der Spitze nach oben in einen Topf pflanzen. Nach einigen Monaten, wenn die Pflanze regelmässig gegossen wurde und verblüht ist, können wir in der Erde eine neue Ingwerknolle ausgraben.
Obiger Artikel ist mir vorhin irgendwie vor die Füße gefallen. Im Selbstversuch - nur einfach so - haber ich vor einiger Zeit bereits Lauch und Ingwer erfolgreich sprießen lassen. Mit Zwiebeln und Knoblauch funktioniert das auch. Selbst wenn keine Knollen ausgegraben werden können, ist das Laub eine wertvolle Ergänzung für unsere Mahlzeiten.