Seit einigen Jahren wird der RFID-Chip (Radio Frequency Identification) bei vielen Anwendungen eingesetzt, wo meist der „passive“ Chip (also ohne eigene Stromversorgung) zur Anwendung kommt. Dieser basiert auf der NFC-(Near Field Communication)-Technologie. Dies bedeutet, dass gespeicherte Daten vom „Abrufer“ nur in einiger Millimeter Nähe vom Chip ausgelesen werden können. Sehr bekannt ist nun, dass die Bankkarten damit ausgestattet sind und so kleinere Einkäufe ohne Eingabe von Codes – also nur durch ganz nahe befindliche Karten am Lesegerät – zumindest für einige Male getätigt werden können. Übrigens wird nun das Limit von € 25 auf € 50 erhöht, die maximale Einkaufszahl ohne PIN-Code bleiben mit fünf gleich, dann muss mindestens einmal wieder mit PIN-Code eingekauft werden. Damit nicht Kriminelle „bei Körperkontakt“ den PIN-Code auslesen können, gibt es eigene RFID-Schutzhüllen für die Bankkarten.
Bei Tieren (vorwiegend Katzen und Hunde) werden solche reiskorngroßen Chips schon längere Zeit unter die Haut eingespritzt, damit mittels Lesegerätes der Besitzer u.a. Informationen jederzeit abgefragt werden können.
Seit fünf Jahren gibt es auch schon Anwendungen am Menschen, wo z.B. in den USA und besonders in Schweden Firmenmitarbeitern diese Chips meist in die Hand (zwischen Daumen und Zeigefinger oder beim Handgelenk) implantiert werden. Dies erfolgt unter sterilen Bedingungen vom erfahrenen Arzt oder Piercer und das Implantat kann jederzeit wieder entfernt werden. Die SpardaBank Berlin hatte im Spätherbst 2019 beim Abschluss eines Bausparvertrages von mind. € 50.000 so einen Chip zugesagt und die Kosten (€ 50 + 50 für das Implantieren) übernommen.
Hier die von einem deutschen Hersteller genannten Vorteile:
° Kontaktdaten mit einem Freund auf sein Smartphone teilen ° Türöffnung bei geeigneten Schlössern ° als medizinischer Notfallpass mit Blutgruppe, wichtigen Medikamenten u.a.m. ° Passwortersatz zum Login bei manchen Geräten und Endgeräte im Heimnetzwerk verbinden ° Mitgliedskarte bei Fitnessstudio oder anderen Klubs ° Monatskarte bei öffentlichen Verkehrsunternehmen ° Zutrittskontrolle bei Firmen, Behörden u.a.
Natürlich gibt es auch viele Gegner, welche sich in der persönlichen Freiheit beeinträchtigt fühlen, auch wenn wir andererseits durch Handytracking, öffentlich aufgestellte Kameras, Einkaufskarten u.v.a.m. schon „gläserne Menschen“ geworden sind. So lange so ein implantierter Chip freiwillig getragen wird, ist alles nicht tragisch, aber es könnte auch sein – in Diktaturen schon früher -, dass auch bei uns einmal so etwas mit verharmlosenden Argumenten zur Pflicht wird.