Es war einmal ein alter Mann. Der lebte ganz allein im Wald in einer kleinen Hütte. Jeden Tag saß er auf einer Bank vor seinem Häuschen und schaute sich die Umgebung. Er hörte, wie die Vögel sangen, er spürte den Wind wehen, der mit den Blättern der Bäume spielte, er fühlte die Sonnenstrahlen auf seiner Haut, die sie braun werden ließ, er roch den würzigen Tannenduft des Waldes, und sah, wie die Tiere des Waldes immer wieder zutraulich zu ihm herankamen. Der Alte redete mit ihnen und er hörte sich alle Sorgen der Waldbewohner an. Der Hase beklagte sich über den Wolf. Das Reh über den Lux und die Mäuse über Fuchs. Nur der Igel hatte keine Sorgen. Für den Greis war es ein schönes Leben. Eines Tages kam ein Reiter des Weges und fragte den Alten nach dem Weg aus dem Wald. Er hatte sich verirrt. Der Grauhaarige schüttelte mit dem Kopf. „Ich weiß es nicht, lebe schon hundert Jahre hier in dem Wald und habe ihn noch nie verlassen.“ Da stieg der Bauernsohn vom Pferd und fragte den hundertjährigen Mann, ob er sich eine Weile mit auf die Bank ausruhen dürfe und ein wenig Wasser bekommen könnte. Der Alte holte aus der kleinen Hütte Wasser, gab es den Reiter und beide erzählten über sich. „Ich bin ein Bauernsohn und suche das verwünschte Mädchen der Königin. Sie soll hier im Wald als Tier leben, aber als welches Waldgeschöpf ist mir nicht bekannt.“ Der alte Mann überlegt und sagte plötzlich zu den Burschen: „Mir ist aufgefallen, das ein Reh sehr zutraulich zu mir war. Es geschmiegt sich immer an mich heran. Die Rehherde kommt einmal die Woche zu mir und ich geben ihnen frisches Heu und Kastanien. Die Kastanien fressen sie besonders gern, die braune Kastaniennüsse sammle ich immer in Herbst für die Rehe.“ Der Alte sprach dann weiter: „Wenn du möchtest, kannst du bleiben, bis die Herde wiederkommt. Schlafen kannst du in meinen Schuppen. Dort liegt genug Heu und da kannst du dir ein gemütliches Lager machen.“ Der Bursche antwortete: „Ja ich würde gern hier bleiben und auf die Rehe warten und mir das brave Tier anschauen. Auch würde ich gern die Rehe mit füttern, wenn du mir das gestattest.“ „Bleib ruhig hier und du kannst mir beim Brotbacken und beim Suchen von Waldfrüchten helfen“, sagte der alte Mann Am nächsten Tag backte der Bauernsohn mit dem grauhaarigen Brot, dabei übernahm er das Teig kneten. Der Alte hatte nicht mehr solche Kraft, den Teich zu vermengen. Als das Brot im Backofen des Herdes war, setzten sie sich auf die Bank vor dem Waldhaus und ließen sich von der Sonne verwöhnen. „Es ist sehr schön, dass du hier geblieben bist, so bin ich nicht immer allein, meinte der alte Mann. Heute Nachmittag suchen wir im Wald Pilze, die gibt es zum Abendessen“, sagte dann der Alte zu dem Bauernburschen. „Wir können auch noch Waldbeeren sammeln. Zurzeit wachsen Heidelbeeren, Brombeeren und Heidelbeeren.“ Mittlerweile war das Brot fertig und die Beiden kosteten das leckere schmackhafte Brot, welches auf Reisig aus dem Wald gebacken war. Am späten Mittag gingen Sie in den Wald und suchten Pilze. Dabei fielen ihnen die Brombeeren und Himbeeren ins Auge. Nach zwei Stunden hatten sie einen Korb voll Pilze und auch je einen großen Korb Beeren. Nach dem Abendessen ging der Bauernjunge in sein weiches Lager im Schuppen und er schlief sehr gut. Plötzlich am frühen Morgen vernahm er vor dem Waldhaus Getrappel. Er stand auf und ging hinaus. Da sah er die Rehe, er holte schnell aus dem Schuppen frisches Heu und Kastanien und fütterte die Rehe. Dabei setzte er sich auf die Bank vor dem Waldhaus und saute den Rehen beim Fressen zu. Mittlerweile kam auch der Grauhaarige. Er setzte sich dazu und gab den Bauernburschen ein paar Beeren, die sie gestern gesammelt hatten als Frühstück. Auch die Ziege des alten Mannes kam aus dem kleinen Stall, der an Waldhaus neben an war. Sie äste auch mit den Rehen.