Der Bauer und der Kobold Ein Bauer zog mit seinem Pferdefuhrwerk in den Wald und wollte Brennholz holen. Da kam ein Männchen und hielt den Bauern auf. „Du darfst hier kein Brennholz holen. Das gesamte Holz gehört mir“, sagte der kleine Mann. „Wenn du Brennholz haben möchtest, musst du drei Aufgaben für mich erfüllen. Im Wald ist ein Hexenhaus und die Erste Aufgabe ist, du musst es finden. Die zweite Aufgabe ist, du musst die Hexe vertreiben und die dritte ist, du musst ihren Kater mitbringen. Wenn du es schaffst, dann darfst du ein Lebenslang Holz aus dem Wald holen“. Der Bauer kratzte sich hinter das Ohr, und sagte: „Ja, ich mache es.“ Er fuhr nach Hause und brachte seinen Wagen und die Pferde weg. Dann nah er seinen Wanderstock, setzte seinen Hut auf und ging in den Wald. Unterwegs traf er ein Eichhörnchen, das hatte das Gespräch mit dem kleinen Kobold angehört und es konnte die Menschensprache. „Ich werde dir helfen, denn ich kenne die böse Hexe. Sie hat mir auch schon viel angetan. Ich werde die Tiere im Wald mitbringen und dann vertreiben wir die Hexe. Zuerst werden wir das Hexenhaus suchen. Dabei helfen uns die Vögel. Sie fliegen den ganzen Wald ab und sie werden es finden“, sagte das Eichhörnchen. Der Bauer war überrascht, dass er Hilfe bekam und ging mit dem kleinen Tier los, Sie kamen mühsehnlich vorwärts, denn der Wald war verwuchert und viel Holz lag auf der Erde: Plötzlich kam eine Amsel und ein Fink angeflogen und waren sehr aufgeregt. Sie hatten das Haus gefunden. Langsam flogen die Tiere vorneweg und der Bauer mit dem Eichhörnchen hinterher. Nach etwa einer Stunde kamen sie an dem Häuschen an und es war ein Lebkuchenhaus. Rauch stieg aus dem Schornstein, die Hexe war zu Hause. Auf einmal kamen viele Tiere aus dem Wald und sie versammelten sich um das Hexenhaus. Dann gab das Eichhörnchen ein Zeichen und alle Tiere fingen an laut zu schreien. Es war fürchterlich anzuhören. Die Tür des Hexenlebkuchenhauses ging auf und die Hexe kam heraus. Sie sah alle wilden Tiere und nahm ihren Besen und flog fort. Dann stürmten die Tiere auf das Haus zu und fraßen es auf. Damit gab es kein Hexenhaus im Wald mehr. Der Bauer nahm den verängstigten Kater auf seinen Arm und streichelte ihn. Danach gingen alle Tiere wieder in den Wald und das Eichhörnchen und der Bauer machten sich auf den Rückweg zu seinem Hof. Sie nahmen den Kater mit. Nach gut einer Stunde waren sie wieder auf den Hof des Bauern. So hatte er zusammen mit dem Hörnchen alle drei Aufgaben gelöst und der Kobold konnte kommen. Am nächsten Tag machte er sich wieder auf, um Brennholz aus dem Wald zu holen. Da kam der Kobold wieder und freute sich, dass nun keine Hexe mehr im Wald war. Er überließ das Holz dem Bauern und damit ist das Märchen zu Ende. (C) Friedrich Buchmann