Die australische Bloggerin und Vierfachmama Constance Hall begeistert weltweit unzählige Mütter mit den Geschichten und Anekdoten aus ihrem Familienalltag. Mit ihrem neusten Beitrag hat sie wieder einen wunden Punkt getroffen - und viele Mütter auf ein großes Problem aufmerksam gemacht, das nur sehr selten zur Sprache kommt.
Auch, wenn es wohl keine Frau gerne zugibt: Ein wenig mit Freundinnen zu tratschen, ist schon etwas Herrliches! Das findet auch die australische Bloggerin und Vierfach-Mama Constance Hall – oder besser: das fand sie auch. Bis sich etwas Entscheidendes in ihrem Leben veränderte.
. Alles begann damit, dass sie tagtäglich eine “versnobte” Mama beobachtete, die ihre Kinder vom Kindergarten abholte. Als sie mit einer anderen Mutter über die Frau lästern wollte, machte die andere Frau Constance auf etwas Wichtiges aufmerksam, was sie zuvor nie bedacht hat. Ihre Geschichte teilte sie auf Facebook:
Da war diese Frau. Jeden Tag holte sie ihre Kinder vom Kindergarten ab. Ich wusste nicht, was es an ihr war, das mich störte. Sie fuhr ein schönes Auto, gab sich selbstbewusst und hatte immer perfekt geföhnte Haare. Sie drückte sich vornehm aus, trug hübsche Kleidung (ohne Flecken), aber mit mir hat sie kaum ein Wort gewechselt.
Und da war ich: Mit bloßen Brüsten meine Babys stillend, nach getrockneter Milch riechend, mit mattem Haar und einem von Tränen aufgedunsenen Gesicht, ohne Schuhe und mit einer provinzlerischen Ausdrucksweise. Es war so, als würde sie nur existieren, um all meine Unsicherheiten stärker ins Licht zu rücken.
Also tat ich, was viele Frauen tun würden: Ich leierte ein “Gespräch” über sie mit einer anderen Mutter an, zum einen um zu intrigieren und zum anderen, damit sich mein verwildertes Selbst besser fühlte. Aber der Ratschlag dieser anderen Mutter traf mich mit voller Breitseite und öffnete mir die Augen: “Sprich mit dieser Frau, nicht über sie”
Eines Tages also entschied ich, mit ihr zu reden. Ich saß neben ihr auf der Backsteinmauer draußen vor dem Gruppenraum.
In unserem Gespräch fand ich heraus, dass sie eine ehemalige Süchtige ist und dass sie Treffen der Anonymen Alkoholiker leitet, um anderen Frauen aus der Sucht zu helfen. Ich fand heraus, dass sie Probleme mit ihrer Ehe, ihren Kindern und ihrer Gesundheit hat – genau wie wir anderen auch. Ich fand heraus, dass sie vieles ist – aber kein Snob.
Sie ist eine der inspirierendsten Frauen, die ich kenne.
Es stellte sich außerdem heraus, dass ich mich nach außen hin selbstbewusst gab und es stellte sich ebenfalls heraus, dass – während ich hier sitze, mein Leben hasste und nicht den Mut aufbrachte, diese fantastischen Mütter anzusprechen – auch sie nicht den Mut fanden, mich anzusprechen, weil sie dachten, dass ich zu frei, zu cool und zu gelassen wäre.
Diese Mutter ist heute eine meiner besten Freundinnen geworden. Wir regen uns gemeinsam über unsere Männer und Kinder auf. Und wir lachen die ganze Zeit.
Den Rat, den ihr die andere Mutter gab, kann Constance deswegen nur weitergeben: “Sprich mit der anderen Frau, nicht über sie!” Eine tolle Einstellung, die zeigt, dass wir andere Menschen, und ganz besonders andere Mütter, nicht verurteilen sollten.