Im Harz, wo die Selke sich ihren Weg bannt, liegt auf einem hohen Berg eine Ritterburg. In der Burg hausten wilde Ritter und zur Jagd nahmen sie Falken, um Federvieh und Hasen zu jagen. Darum nannte man die Burg, „Burg Falkenstein“. Auf dieser Burg fanden viele Ritterspiele statt. In der Nähe war noch ein Kloster. Dieses lag unweit der Burg Falkenstein und man nannte sie die Konradsburg. Doch auf dieser Burg im Kloster geschah ein Mord und man wollte den Mörder bestrafen. Die Mönche beteten, um die Bestrafung des Mörders. Nur wer war der Mörder? Es konnte nur ein Ritter der Burg Falkenstein sein. Darum machte sich ein Mönch auf den Weg zur Burg Falkenstein. Dort ging dieser zu dem Grafen und forderte ihn auf, den Mörder zu bestrafen. Doch der Graf dachte nicht daran. Er wollte auch die Konradsburg erobern. Darum jagte er den Mönch wieder weg. Ein paar Tage später machten sich die Ritter auf den Weg, um die Burg zu erobern. Sie mussten, um auf den anderen Berg zu kommen, durch das Selketal, wo die Selke fließt. Als sie im Selketal waren, gab es plötzlich ein fließendes Geräusch. Eine Riesenwelle aus dem Fluss stürzte auf die Ritter. Der liebe Gott hatte die Gebete der Mönche gehört und rettete die Konradsburg. Viele Ritter ertrunken, nur eine keine Schar kehrte zur Burg Falkenstein zurück. Auch der Graf war darunter. Seitdem wagte es kein Ritter mehr, die Konradsburg zu erobern. Bis zum Jahr neunzehn, hundertfünfzig. Da wurde die Konradsburg von der kommunistischen Herrschaft geschanzt. Alle Mönchen wurden vertrieben und aus der Konradsburg wurde ein Schweinestall und ein Übungsort der Kampftruppen in der DDR. Erst nach der politischen Wende in der DDR entstand wieder die Konradsburg. Sie wurde sehr schön restauriert und ein Besuch jetzt lohnt sich.