Als Kinder haben wir uns immer gefreut wenn die Kühe im Frühjahr durchs Dorf auf die Weide getrieben wurden. Heute 70 Jahre später ist alles anders, die meisten Bauern haben aufgegeben, viele Grünflächen wurden verbaut. Die Einheimischen werden von den zugezogenen Städtern mittlerweile sogar schon verklagt wenn der Hahn schreit oder die Schafe blöken weil sie auf ihrer Terrasse in stiller Ruhe ihren Kaffee genießen wollen.
Jeden Morgen trotteten die Kühe völlig allein durch den Harzort Tanne zu ihren Weiden. (1953/54) Verkehr gab es kaum, höchstens mal bei den Eltern im Schlafzimmer. Ich erinnere mich noch, als Kacks in der Küche sitzend, als eine Kuh ihren Kopf durchs Fenster auf unseren Frühstückstisch steckte... Wir wohnten damals im Gemeindeamt Tanne.
Mit den Holzklötzen war übrigens mein erstes Haus was ich mir baute. Und es war nicht das letzte. Glaubt es bitte oder lasst es bleiben, an diesen Tag kann ich mich noch erinnern. Vielleicht auch wegen des Fotos und den Erzählungen dazu. Die Einwohner die ins Amt zu meiner Mutter wollten, hatten gefälligst aufzupassen, wenn sie durch meine gute Stube wollten. Mein Vater war damals knapp 29 Jahre alt und schwerst krank mit TBC.