Mikrowellen sind schädlich und ungesund? Ob sich das beweisen lässt und warum die Geräte auch aus anderen Gründen keine so gute Idee sind, erfährst du hier.
Wie schädlich sind Mikrowellen? Das steckt dahinter
Mikrowellen sind schädlich und ungesund? Ob sich das beweisen lässt und warum die Geräte auch aus anderen Gründen keine so gute Idee sind, erfährst du hier. Die Mikrowelle ist eigentlich praktisch, aber es gibt Zweifel
Einfach die Mahlzeit in die Mikrowelle stellen und nach wenigen Minuten kommt sie fertig auf den Tisch – aber viele Menschen wollen aus unterschiedlichen Gründen mit einem Mikrowellengerät nichts zu tun haben. Zu den häufigsten Sorgen gehört, dass Lebensmittel aus der Mikrowelle schädlich sein könnten oder die Strahlung der Geräte sich negativ auf die Gesundheit auswirkt.
Laut einer Studie des Öko-Instituts von 2011 stehen in rund 70 Prozent der deutschen Haushalte Mikrowellen. Dabei geht die Studie, gestützt auf Marktumfragen von 2005, noch von einer steigenden Nachfrage aus. Der Grund für die optimistische Prognose liegt in der zunehmenden Zahl kleiner Haushalte, verbunden mit der Verbreitung von Convenience Food. Die Zahlen des Statistischen Bundesamtes lassen jedoch an dieser Annahme zweifeln. Aus der laufenden Wirtschaftsrechnung (LWR) für die deutschen Haushalte geht hervor, dass der Wert auch in den letzten Jahren konstant bei etwa 70 Prozent liegt.
Nichtsdestotrotz ist das eine hohe Verbreitung. Was sagt die Wissenschaft zu der Annahme, dass Mikrowellen schädlich sein können? Wie ungesund Mikrowellengeräte tatsächlich sind oder wie sie sich auf die restliche Umwelt auswirkt, liest du im Folgenden.
Hinweis: In diesem Artikel geht es um die reine Mikrowellenfunktion. Kombigeräte, die zusätzlich über Backofen- oder Grillfunktionen verfügen, haben wir nicht speziell berücksichtigt.
Die Mikrowelle: Wie schädlich ist sie für die Gesundheit?
Anders als herkömmliche Herde oder Öfen, die Wärme von außen erzeugen, arbeitet die Mikrowelle mit einem elektromagnetischen Feld. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) erklärt, dass Mikrowellengeräte in ihrem Inneren hochfrequente Felder erzeugen. Die Plattform Wissenschaft im Dialog führt aus, dass durch das Magnetfeld die Wassermoleküle in den Lebensmitteln in Schwingung kommen. Durch die Bewegung entsteht Wärme. Aus diesem Grund gehören übrigens rohe Eier nicht in die Mikrowelle: Solche und andere Lebensmittel mit hohem Flüssigkeitsgehalt können durch die plötzliche Erhitzung explodieren.
Das Bundesamt für Strahlenschutz hat mögliche Auswirkungen der Mikrowelle auf die Gesundheit untersucht und kann die beiden häufigsten Bedenken entkräften:
Ist die Garmethode der Mikrowelle ungesund? Das BfS hält die Zubereitung von Speisen in der Mikrowelle für nicht schädlicher als herkömmliche Methoden. Allerdings weist das Amt darauf hin, dass die speziellen Garvorschriften für das Mikrowellengerät zu beachten sind. Neben rohen Eiern gibt es noch andere Nahrungsmittel, die nicht in die Mikrowelle gehören, beispielsweise Spinat oder rohes Hähnchenfleisch. Bleiben die Speisen nicht lange genug in der Mikrowelle, sind möglicherweise noch nicht alle Keime wie Salmonellen abgetötet. Die Speisen erhitzen sich in der Mikrowelle außerdem nicht immer gleichmäßig. Es bleiben dann kalte Stellen, an denen sich die krankmachenden Keime halten können.
Ist die Strahlung der Mikrowelle schädlich? Laut BfS gewährleistet die Abschirmung der Geräte, dass nur eine minimale Strahlung entweichen kann. Diese nimmt schon mit wenigen Zentimetern Abstand zum Gerät rapide ab. Bei technisch einwandfreien Geräten sieht das BfS daher keine gesundheitlichen Gefahren. Normalerweise kann im Bereich der Türen und der Sichtblende immer etwas Strahlung nach außen dringen. Das BfS spricht dabei von Leckstrahlung. Umfangreiche Messungen ergaben aber, dass diese Leckstrahlung im Mittel bei etwa einem Prozent des Grenzwertes liegt. Bei 30 Zentimetern Abstand beträgt sie nur noch fünf bis zehn Prozent der Intensität, die direkt am Gerät zu messen ist.