Lange Zeit war klar: Ein Akku-Staubsauger hat nicht die gleiche Saugkraft, wie ein herkömmlicher Bodenstaubsauger. Doch die Akku-Modelle haben aufgeholt. Trotzdem sind sie in vielerlei Hinsicht die schlechtere Wahl. Hier erfährst du, warum das so ist und woran sich ein guter Staubsauger erkennen lässt: leider nicht am Energie-Label.
Die Staubsauger-Industrie ist voller Umwelt-Schlafmützen
Je mehr Watt, desto mehr Leistung. So dachte man etwa vor 10 Jahren. Die Staubsauger-Hersteller übertrumpften sich deshalb mit immer höherer Watt-„Leistung“ und zogen einem teilweise über 2.000 Watt aus der Steckdose. Der Durchschnitt lag 2013 bei 1.800 Watt. Den einzigen Weg, diesen Negativ-Trend aufzuhalten, sah die EU darin, ein Energie-Label einzuführen, welches nur noch Staubsauger zum Verkauf erlaubte, die ab 2014 auf maximal mit 1.600 Watt laufen und ab 2017 mit maximal 900 Watt.
Die Hersteller wurden also gezwungen, sich etwas einfallen zu lassen, wie die gleiche Leistung mit weniger Watt (= Stromverbrauch) erzielt werden kann. Das klappte auch ganz gut. Das erklärte Ziel war es, (bis 2020) 19 Milliarden kWh einzusparen (entspricht etwa dem Jahresverbrauch von 5 Millionen Haushalten ohne Warmwasser).
2018 war die IFA Berlin voll mit neuen Staubsauger-Innovationen. Stromsparen war richtig im Trend. Der deutsche Hersteller „Fakir“ präsentierte stolz den „Air Wave Evolution“: Energieklasse 3AAA mit einem Stromverbrauch von nur 700 Watt (positiv gesehen!).
Energie-Label für Staubsauger ist 2019 weggefallen
Leider kam dieser Entwicklung der britische Hersteller „Dyson“ in die Quere. Der Grund: „Dyson“ produziert beutellose Staubsauger – diese schnitten im Vergleich zu den Staubsaugern mit Beutel schlechter ab. Allerdings nur – wie „Dyson“ im Jahr 2019 vor dem EU-Gericht beweisen konnte – mit leerem Beutel. Ist der Beutel halb voll, kann die Energie-Bilanz schlechter aussehen. Somit sah sich der britische Hersteller im Wettbewerb benachteiligt. Zu Recht, urteilten die Richter. Und solange das Problem der Vergleichbarkeit nicht gelöst ist, gibt es einfach gar kein Energielabel mehr. Das Resultat: Alles, das irgendwie saugen kann, egal mit wie viel Watt, darf in der EU verkauft werden.
Wie viel Watt soll ein guter Staubsauger haben?
Die Antwort: So wenig wie möglich. In jedem Fall unter 900 Watt, wie es die EU zum Verbraucherschutz gefordert hat. Das Umweltbundesamt empfiehlt lediglich einen „niedrigen Stromverbrauch“ und ebenso das Umweltsiegel „Blauer Engel“. Der Blaue Engel hat eigene Richtlinien erarbeitet, und bietet der Industrie an, ihre Staubsauger als umweltfreundlich zertifizieren zu lassen. Dies würde insbesondere wegen dem weggefallenen Label Sinn ergeben. Doch hat sich bisher (Stand 2021) kein einziger Hersteller zertifizieren lassen.
Danke, ich verwende seit vielen Jahren Akku Staubsauger und bin sehr zufrieden. Es ist schon eine grosse Erleichterung bei 135 qm Boden. Ich bin jetzt gerade dabei einen Nasswischer zu zulegen.
Ich brauche beide, den Akkustaubsauger für täglich mal schnell die Küche oder so saugen und zum richtigen saugen in allen Räumen nehme ich lieber den großen Bodenstaubsauger.
Der Akkustaubsauger saugt zwar ganz gut und hält auch lange, aber das ständige Reinigen des Staubbehälters ist schon nervig und in der rotierenden Bürste verfangen sich die Haare, die ich dann auch erst rauspulen muss. Bei langen Haaren nicht so gut.
Fazit, ich möchte beide nicht missen, jeder erfüllt seinen Zweck für mich