Der kleine Klaus fährt mit seinem Fahrrad zum Spielplatz, als ihm plötzlich ein Auto von der Seite ins Fahrrad fährt. Wenig später hört man in Sirenen eines Krankenautos. Dieses bringt Klaus in ein Krankenhaus. Einige Stunden später kommen die Eltern des Jungen mit verweinten Gesichtern aus der Klinik. Klaus ist an den Folgen des Autounfalls gestorben. Das ist eine traurige Geschichte. Die Eltern sind sehr verzweifelt.
Der Schutzenge Herbert hatte nicht aufgepasst und er wurde dafür von dem Oberengel gerügt und bestraft. Er durfte ab jetzt ein halbes Jahr nicht mehr als Schutzengel arbeiten.
Herbert musste ab sofort vor den Engelstüren und in die Fluren den Unrat wegfegen und den anderen Schutzengel helfen. Das machte ihm keinen Spaß. Er ging zum Oberengel und hatte einen Wunsch. Er wollte, dass der kleine Klaus ein Sternenkind wird.
„In der großen Beratung werde ich den Antrag bei unseren Herren machen, mal sehen was dort herauskommt?“
Ein halbes Jahr ist nun vergangen und die Tage sind kurz geworden. Am Vorabend des Nikolaustages stellt Klaus Mutti die Stiefel ihres verstorbenen Sohnes symbolisch vor die Tür.
Am Nikolaustag steckt in den Schuhen ein kleines Fernglas und es liegt ein mit Kinderschrift beschriebener Zettel dabei. Der Zettel beschrieben mit einem Gedicht:
Der neue Stern Es ist ein neuer Stern am Himmelszelt, er strahlt ganz hell auf unsere Welt. Der Stern ist noch ganz klein, doch sein Licht leuchtet ganz rein. Als will er euch diese Worte sagen: „Bitte stellt keine Fragen! Freut euch, dass es mich am Himmel gibt, freut euch auf das helle Licht. Ich bin jetzt eins der Sternenkinder und leuchte für euch immer, immer wieder. Am Heiligen Abend dann schaut euch den Himmel an. Freut euch über meinen Stern, ich bin bei euch und niemals fern!“
Nehmt das kleine Fernglas und schaut damit am Heiligen Abend in den Himmel. Der Heilige Abend ist da und Klaus Mutti sucht mit dem Teleskop den Sternenhimmel ab. Plötzlich sieht sie einen kleinen hellen Stern und auf dem Himmelslicht sieht sie ihren Sohn winkend sitzen. Was für eine Freude. Die ganze Nacht schauen die Eltern zu ihren Jungen in den Himmel. Als der erste Weihnachtstag anbricht, erlischt das helle Himmelslicht. Doch jedes Jahr zu Heiligabend können Klaus Eltern ihren Sohn winkend als Sternenkind sehen. Herbert der Schutzengel hatte jetzt die Aufgabe, die Eltern das kleinen Klaus mitzuschützen, wenn er das zwei Jahre gut macht, dann darf er wieder allein, als Schutzengel arbeiten. Herbert war froh und passt sehr gut auf die Eltern auf. (c) Friedrich Buchmann