Es war einmal und das ist schon lange her. Da lebte eine Familie, die war sehr arm, sie hatte einen Sohn und der wurde von allen gemieden, weil er arm und zerlumpt war. Er wollte gerne reich werden und zog in die Welt, um das Glück zu finden. Eines Tages kam er in eine Stadt und auf dem Schild der Stadt stand Schlaraffenland. Er dachte so bei sich: „Hier werde ich mein Glück machen." Diese schöne Stadt heißt Schlaraffenland, da sind die Häuser gedeckt mit Eierfladen, und Türen und Wände sind aus Lebkuchen, und die Balken der Häuser aus Schweinebraten. Alles in der Stadt, was man kaufen wollte, kostete dort nur einen Pfennig. Ihr könnt auch glauben, dass alle Vögel, wie Gänse, Enten gebraten durch die Luft flogen und aus den Wasserhähnen floss roter und weißer Wein. Es war eine Stadt, in der man sich wohlfühlen konnte. Auch Pferde legten statt Pferdeapfel bunte gekochte Eier. Da traf der junge Mann eine alte Frau, sie wollte hier nicht mehr wohnen, weil alles zu einfach war. Sie nahm den Burschen mit in ihr Haus und erzählte von ihrem Leben. Da wurde der junge Bursche traurig und wollte wieder aus die Stadt. Er ging dann zum Ausgang der Stadt und traf dort ein schönes Mädchen. Auch sie wollte hier nicht mehr leben. Sie ging mit dem armen Jungen und verliebten sich ineinander. Sie beide gingen zurück zu dem Elternhaus des jungen Mannes. Seine Eltern freuten sich sehr und es wurde bald Hochzeit gefeiert. Zur Hochzeit kam die alte Frau aus dem Schlaraffenland und stattete die Hochzeit aus. Sie brachte auch zu essen und zu trinken mit. Als Hochzeitsgeschenk ließ sie noch einige Dukaten da. Zur Hochzeitsfeier erzählte sie aus dem Schlaraffenland, wie gut es den Menschen geht. Doch das Leben hier ist viel besser und einfacher, als woanders. Hier hat man Arbeit und man kam nicht auf dumme Gedanken. Reisbrei schmeckt besser als gebratenen Tauben. So machten alle zusammen eine Gemeinschaft und lebten gut bis an ihr Lebensende. Denn glücklich ist man, wenn man ein geregeltes Leben hat. (c) Friedrich Buchmann