Der Gänsehirt und der Tod etwas anders: Ein armer Gänsehirt ging am Ufer eines Sees und hütete dort die Gänse. Auf dem See ein Boot und darin saß der Tod. Er ruderte direkt auf den Hirten zu und fragte den Hirten, woher er herkommt. Der Hirte aber bekam Angst und antwortete dem Tod nicht. Doch dieser ließ nicht locker und wollte auf seine Frage eine Antwort haben. Er sagte einfach, er käme von zu Hause. Damit war der Tod zufrieden und er erklärte den Hirten, dass er hinter dem See, wo er herkommt, einmal die Gänse hüten solle. Das sagte der Hirte dem Tod: "Er sei des Lebens müde und er möchte ihn mitnehmen." Der Tod schüttelte den Kopf und meinte. "Es ist noch viel Zeit, du hast noch viel zu tun hier auf der Erde". Und dann ruderte der Tod wieder los. Am Ufer des Sees saß ein reicher Mann und der sah den Gänsehirten. Er wollte einige Gänse von ihm haben. Da der Mann ein Geizhals war, wollte er nicht viel für die Gänse bezahlen. Das hörte von Weiten der Tod und er ruderte zurück. Er lud den reichen Mann ein in sein Boot zu steigen und sagte: "Kommen sie mit, denn am anderen Ufer gibt noch viel bessere und fettere Gänse. Da stieg der reiche Man ein und fuhr mit dem Tod mit. Angekommen am anderen Ufer des Sees, war die Welt zu Ende und da stand ein großes Tor und über dem Tor war mit großen Buchstaben geschrieben: "Hölle"! Nun wusste der geizige Mann, was für ihn die Stunde geschlagen hatte, der Hirte dagegen hütete weiter am anderen Ufer seine Gänse. Da kam plötzlich ein anderer Hirte und dieser hütete Schafe. Die beiden Hirten unterhielten sich und der Gänsehirte erzählte: "Er habe den Tod gesehen, wie er grade ein geiziger Mann mitgenommen hat". Beide Hirten betrachteten ihr wunderschönes Land und wollten noch viel von dem Land sehen. Darum trennten sie sich und gingen mit ihrem Tiere weiter. Den Gänsehirten führte direkt der Weg zum königlichen Schloss und dort verkaufte er all seine Gänse und wurde dort Gärtner für den königlichen Garten. Er lebte noch lange, bis eines Tages der Tod zu ihm kam und ihn mit nahm über den See. Doch dann kam ein Engel und holte ihn aus dem Boot und flog mit ihm in den Himmel. (c) Friedrich Buchmann