Es war einmal ein König und eine Königin. Die hatte keine Kinder. Darüber waren sie sehr traurig. Da ließ der König eine Fee rufen, diese sollte bewirken, dass die Königin einen Sohn bekommt. Die Fee versprach ihn, dass binnen eines Jahres die Geburt eines Prinzen passiert. Nach neun Monate war es so weit und das Königspaar hatte einen Prinzen. Da der König sich nicht richtig bei der Fee bedankte, sprach sie einen Wunsch. Der Prinz sollte Eselsohren bekommen. Man sah es wirklich, der Prinz hatte kleine Eselsohren. Da ließ der König eine Mütze anfertigen. Diese sollten die Ohren verdecken. Der Prinz wurde größer und hübscher, doch er trug immer eine Mütze. Keiner sah seine Eselsohren. Nun holte der König einen Doktor, der sollte die Eselsohren operieren und stark verkleinern. Er sollte aber nicht über die Eselsohren des Prinzen sprechen. Der Doktor wollte das gerne, aber er schwieg, um nicht zu sterben. Doch bei einer Beichte beim Pfarrer sprach er über die Eselsohren des Prinzen. Der Pfarrer kannte einen Hirten. Der hatte in seiner Herde auch ein paar Esel. Er hütete mit einer Flöte die Herde. Sie gehorchten auf jeden Ton. Der Hirte wusste von den Eselsohren des Prinzen. Er ging zu dem König und spielte auf seiner Flöte, hinzu kam auch der Prinz. Er hörte das Flötenspiel. Da wurden seine Eselsohren ganz klein und man sah sie nicht mehr. Er hatte normale Ohren bekommen. Der Hirte bekam von dem König sehr viel Gold und hatte jetzt genug zum Leben. Der Hirte schenkte dem Prinzen eine selbst gemachte Flöte und lernte ihn das Spielen. Immer, wenn die Ohren größer wurden, sollte der Prinz auf der Flöte spielen. So besiegte der Hirte die Eselsohren des Prinzen. (c) Friedrich Buchmann