Im Harz auf einem hohen Berg stand ein prächtiges Schloss, doch es war im Berg versunken. Eines Tages aber wird es wieder aus dem Berg hervorkommen. Auch die Jungfer "Grün" war mit dem Berg versunken. In der Nacht zum erstem Mai, so nach einhundert Jahren kam das Schloss wieder hervor und damit auch die Jungfer "Grün". Diese wanderte dann auf dem Berg herum und war ganz grün angezogen. Da traf sie eine Wandergruppe und weil sie so grün angezogen war, riefe sie: "Hallo Jungfer Grün"! Danach gingen alle in das Schloss und besichtigten es. Als sie so durch das Schloss gingen, öffnete sich eine Falltür und alle fielen in einen Raum im Keller des Schlosses. Dort war ein Regal mit lauter alten Büchern. Es waren etliche Bände und erzählten die Historie des Schlosses. In einem der Bücher stand auch, von wem die Jungfer "Grün" Abstand und wie sie erlöst werden kann. Einer der Wanderer war ein Amtmann und studierte das Buch der Jungfer "Grün". Doch plötzlich fing der Berg an zu rütteln und ein Hirte der grade über mit seinen Schafen über den Berg ging, fiel auch in den Raum mit den Büchern. Da sah der Hirte die Jungfer "Grün" und erkannte sie. Es war eine Hexe, die immer zur Walpurgis Nacht auf den Berg Brocken kann und dort tanzte. Er ging zu ihr und küsste sie. Da wurde aus der Jungfer "Grün" eine tolle Frau und alle, die dort im Raum waren, bewunderten sie. Doch sie nahm den Hirten in den Arm und verließen das Schloss und gingen zum Haus des Hirten. Dort wohnten sie und liebten sich bis an ihr Lebensende. So wurde die Jungfrau "Grün" erlöst und der Hirte hatte eine Frau. Jedes Jahr zur Walpurgis Nacht verwandelte sich die Frau vom Hirten in eine Hexe und fliegt mit den Besen auf den Brocken, um dort zu tanzen. (c) Friedrich Buchmann