Nachdem Ungarn am 2. Mai 1989 mit dem Abbau seiner Grenzanlagen auf österreichischer Seite begonnen hatte, veranstaltete die 1922 gegründete europäische Einigungsbewegung „Paneuropa-Union“ am 19. 1989. Während der Veranstaltung wurde eine der Grenzsperren symbolisch geöffnet. Etwa 600 nach Ungarn gereiste DDR-Bürger nutzten diese Möglichkeit, ungehindert die Grenze nach Österreich zu überqueren und so in den Westen zu gelangen. Hier sind zwei ungarische Grenzbeamte beim Öffnen der Sperre zu sehen. Foto: Votawa.
Bild entfernt (keine Rechte)
DDR-Autos am Straßenrand von Budapest (Sommer 1989)
Im Rahmen seiner politischen Reformen begann Ungarn am 2. Mai 1989 mit dem Abbau seiner Grenzsperren zu Österreich. Dies eröffnete DDR-Bürgern einen unerwarteten Fluchtweg; der „Eiserne Vorhang“ hatte seinen ersten Riss erlitten. Dieses Bild zeigt zahlreiche ostdeutsche „Trabis“ und „Wartburgs“, die auf einer Straße in Budapest parken. DDR-Flüchtlinge waren mit diesen Autos nach Ungarn gefahren, hatten sie aber bei der Flucht in den Westen stehen gelassen. Foto: Ulrich Hässler.
Bild entfernt (keine Rechte)
Militärparade zum 40. Jahrestag der DDR (7. Oktober 1989)
Als im Frühjahr und Sommer 1989 die Zeichen des Niedergangs der SED-Diktatur immer deutlicher wurden, hielt die SED-Führung hartnäckig an fernen, unrealistischen Parolen vom siegreichen Sozialismus fest. Sie entschieden sich dafür, die wachsende politische Opposition, Massendemonstrationen und Forderungen nach politischen Reformen und freien Wahlen zu ignorieren. Selbst während der offiziellen Feierlichkeiten des Regimes zum 40. Jahrestag der Gründung der DDR am 6. und 7. Oktober 1989 wagten sich friedliche Demonstranten in Ost-Berlin auf die Straße. Diese Demonstrationen wurden sofort niedergeschlagen und mehr als tausend Menschen festgenommen. Dieses Foto zeigt die VIP-Tribüne auf der Karl-Marx-Allee während der offiziellen Militärparade in Ost-Berlin am 7. Oktober 1989. Sowjetischer Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow, DDR-Staatschef und SED-Generalsekretär Erich Honecker, Raisa Gorbatschow , und Willi Stoph, Ministerpräsident der DDR, sind unter anderem in der Mitte der Tribüne zu sehen. Auf dem Transparent im Hintergrund steht "40 Jahre DDR".
Massendemonstration in Ost-Berlin (4. November 1989)
Am 4. November 1989 demonstrierten bis zu 500.000 Menschen friedlich in Ost-Berlin. Oppositionelle Gruppen und ostdeutsche Künstlervereine hatten zu dem Treffen aufgerufen; es war die größte behördlich genehmigte, nicht staatlich organisierte Demonstration in der Geschichte der DDR. Während der Massenkundgebung auf dem Alexanderplatz hörten Demonstranten mehr als zwanzig Reden; Darunter sind Aufrufe von Intellektuellen und Reformkommunisten. Die Autoren Christa Wolf, Stefan Heym und Christoph Hein bewegten und begeisterten ihre Zuhörer, während die hochrangigen SED-Funktionäre Markus Wolf und Günter Schabowski versuchten, die Menge zu beruhigen. Neben freien Wahlen forderten die Demonstranten grundlegende Bürgerrechte wie Meinungs-, Presse- und Versammlungsfreiheit sowie freie Wahlen. Foto: Michael Richter.
Bild entfernt (keine Rechte)
„Willkommensgeld“: DDR-Bürger stehen Schlange vor einer Filiale der Deutschen Bank in Berlin (10. November 1989)
Ab 1970 wurde jedem DDR-Bürger, der in die Bundesrepublik Deutschland einreiste, eine finanzielle Unterstützung aus dem westdeutschen Staatshaushalt zugesichert, das sogenannte Willkommensgeld. Diese Zahlungen erfolgten, weil Ostdeutsche mit gültigem Ausreisevisum nur 70 DDR-Mark mit auf Reisen nehmen durften; "Willkommensgeld" sollte also die Einreise in den Westen erleichtern. Das Geld wurde in der Regel bei städtischen oder kommunalen Ämtern gegen Vorlage eines Personalausweises oder Reisepasses ausgezahlt. Am Wochenende nach der Maueröffnung machten sich mehrere Millionen DDR-Bürger auf den Weg in die Bundesrepublik, um ihre Verwandten zu besuchen, sich die Lebensweise der Menschen anzusehen und Städte und Landschaften zu besichtigen. Die schiere Besucherzahl strapazierte das System und führte zu erheblichen Schwierigkeiten bei der Auszahlung des "Begrüßungsgeldes". Bereits am Abend des 9./10. November ordnete Berlins Regierender Bürgermeister Walter Momper Banken an, "Begrüßungsgelder" auszuzahlen, um den Prozess zu erleichtern. In Berlin standen Tausende DDR-Bürger in langen Schlangen vor Auszahlungsstellen, wie dieses Foto zeigt. Foto: Sven Simon.
Bild entfernt (keine Rechte)
Blumen für DDR-Grenzsoldaten (10. November 1989)
In den Tagen nach der überraschenden Maueröffnung strömten Hunderttausende DDR-Bürger über die Grenze nach West-Berlin und in die Bundesrepublik. In Berlin und in beiden deutschen Bundesländern herrschte festliche Stimmung. Im Bild unten überreicht ein westdeutscher Grenzsoldat Blumen an seine ostdeutschen Kollegen als Geste der Freundschaft und des friedlichen Wandels.
Bild entfernt (keine Rechte)
Menschenansammlung am neuen Grenzübergang Bernauer Straße (12. November 1989)
Tausende Menschen strömen durch eine Öffnung in der Berliner Mauer an der Bernauer Straße nach West-Berlin. Als am 9./10. November 1989 die neue DDR-Reiseregelung in Kraft trat, konnten erstmals seit 28 Jahren Hunderttausende DDR-Bürger West-Berlin und die Bundesrepublik wieder besuchen.