Zeckenbisse sind genau genommen Stiche. Sie tun nicht weh, können aber jucken oder gerötet sein. Ist das harmlos oder gefährlich? Wir erklären dir, was du nach einem Zeckenbiss tun solltest.
Nicht nur Tiere werden im Frühling und Sommer gerne von Zecken gestochen – auch uns Menschen kann ein Zeckenbiss treffen, wenn wir in der Natur unterwegs sind. Richtig wäre allerdings Zeckenstich, denn Zecken beißen nicht, sondern sie stechen. Mit einer Art Saugapparat können sie Blut aus den Adern von Tieren und Menschen saugen.
Egal, ob Biss oder Stich – Zecken können gefährliche Krankheiten übertragen, meistens Borreliose oder Frühsommermeningoenzephalitis (FSME). In Risikogebieten, die vor allem in den deutschen Mittelgebirgen liegen, können laut Uniklinikum Heidelberg bis zu 20 Prozent der Zecken Borreliose-Erreger (Borrelien) in sich tragen.
Am besten kannst du dich vor diesen Krankheiten schützen, wenn du gar nicht erst von einer Zecke gestochen wirst. Hier kannst du nachlesen, wie du vorbeugst: Zecken: wie du dich vor Stichen schützt.
Falls du nach einem Spaziergang doch eine Zecke findest (meistens sitzen sie an warmen und feuchten Orten wie den Achselhöhlen), solltest du schnellstmöglich die Zecke entfernen. Je schneller du sie loswirst, desto geringer ist das Risiko, dass sie dich mit einem Erreger infiziert. Insbesondere Borrelien können nur übertragen werden, wenn die Zecke mehr als zwölf Stunden am Körper gesessen hat, so das Uniklinikum Heidelberg. Auch danach ist das Risiko relativ gering.
Dennoch solltest du den Zeckenbiss in den nächsten Wochen beobachten. Dafür kannst du ihn mit einem wasserfesten Stift markieren.
Zeckenbiss-Symptome in den ersten Tagen: Normalerweise harmlos
In den ersten zwei bis drei Tagen nach einem Zeckenbiss kann die Haut rund um die Einstichstelle leicht gerötet sein, wie bei einem Mückenstich. Eine solche Rötung ist normalerweise harmlos. Nur, wenn sie nach drei Tagen nicht verschwunden ist oder sich ausbreitet, solltest du ärztlichen Rat einholen.
Dass der Stich einer Zecke juckt, kommt seltener vor. Auch hier gilt: Wenn das Jucken nach wenigen Tagen verschwindet, ist es laut Uniklinikum Heidelberg kein Zeichen für eine Infektion. In dem Fall kannst du verschiedene Hausmittel gegen den Juckreiz anwenden und ansonsten abwarten – und nicht kratzen.
Manchmal bleibt der Saugapparat der Zecke (oft fälschlicherweise als „Kopf“ bezeichnet) in der Haut stecken, nachdem du sie entfernt hast. Meistens werden diese Überreste nach einigen Tagen vom Körper abgestoßen, sie können sich aber auch entzünden. Dann solltest du sie von einem Arzt oder einer Ärztin entfernen lassen.
Das Robert-Koch-Institut rät dazu, die Zecke nach einem Zeckenstich nicht auf Infektionserreger zu untersuchen, da die Nachweismethoden für Erreger nicht hundertprozentig zuverlässig sind. Umgekehrt bedeuten Erreger im Körper noch lange nicht, dass man infiziert wurde.
Symptome nach einem Zeckenbiss: Hier wird’s bedenklich
In diesen Fällen solltest du unbedingt ärztlichen Rat einholen:
Ein charakteristisches Symptom einer Borreliose-Infektion ist die sogenannte Wanderröte, ein etwa handtellergroßer Fleck, der sich rund um die Einstichstelle ausbreitet und irgendwann wieder verschwindet. Üblicherweise ist die Wanderröte am Rand dunkler als in der Mitte. Sie kann einige Tage bis mehrere Wochen nach dem Stich einer Zecke entstehen.
Wenn du in einigen Tagen bis Wochen nach dem Stich grippeähnliche Symptome wie Fieber oder Abgeschlagenheit hast, kann das sowohl auf Borreliose, als auch auf FSME hindeuten. Bezüglich FSME gibt es eine Karte des Robert-Koch-Instituts, in der die Risikogebiete vermerkt sind. Falls du in einem dieser Gebiete von einer Zecke gestochen wurdest und nicht gegen FSME geimpft bist, solltest du dich auf FSME untersuchen lassen.