Sollte man im Sommer die Kühlschrank-Temperatur anders einstellen? Das kommt darauf an. Hier die wichtigsten Infos im Überblick.
Wer im Internet dazu recherchiert, ob der Kühlschrank im Sommer kühler eingestellt werden muss, erhält widersprüchliche Ergebnisse. Viele Seiten beziehen sich zum Beispiel auf eine Aussage des TÜV-Rheinland von 2014. Damals schrieb der TÜV in einer Pressemitteilung: „In Hitzephasen ist es ratsam, den Kühlschrank auf etwa 2 Grad Celsius einzustellen, um eine ausreichende Kühlung zu gewährleisten.“
Zum Vergleich: Normalerweise sollte der Kühlschrank auf etwa 7 Grad Celsius eingestellt sein. Wenn die Kühlschranktemperatur über einen Drehregler mit Zahlen von 1-6 eingestellt wird, dann entspricht 7 Grad den Reglerstufen 1 oder 2. Die Temperatur senkt man, indem man auf dem Regler eine höhere Stufe einstellt. Wir haben nachgefragt, ob der TÜV immer noch zu dieser Empfehlung steht. Dieser könne keine Angaben dazu machen, weil die Lebensmittelprüfung nicht mehr zum Portfolio des Unternehmens gehört.
Kühlschrank-Temperatur im Sommer ändern? Oft nicht nötig
Andere Quellen widersprechen den Aussagen des TÜVs: Öko-Test erklärt zum Beispiel: „Ein funktionstüchtiger moderner Kühlschrank muss der höheren Außentemperatur im Sommer keine zusätzliche Leistung ‚entgegensetzen‘, indem man ihn stärker herunterkühlt.“ Er halte seine Innentemperatur im Sommer wie im Winter. Wer ein neueres Modell hat, kann sich die Mühe also gegebenenfalls sparen oder braucht die Temperatur nur leicht, etwa um eine halbe Stufe, ändern.
Wir von Utopia empfehlen deshalb: Wenn du einen modernen Kühlschrank hast, dann stell die Temperatur nicht einfach runter, ohne vorher zu prüfen, ob es nötig ist. Dafür kannst du einfach kurz nachmessen, ob im Kühlschrank etwa sieben Grad herrschen. Wer kein Thermometer hat, kann sich gegebenenfalls an der Butter orientieren: Diese sollte sich gerade noch gut streichen lassen. Liegt die Temperatur höher, dann stelle den Regler auf eine höhere Stufe. Oft macht schon eine halbe Stufe einen großen Unterschied.
Ist dein Kühlschrank älter, kann es sein, dass du die Temperatur bei Hitze anpassen musst. Auch hier kann es aber nicht schaden, vorher nachzumessen, denn: Wenn du deine Kühlschranktemperatur unnötig niedrig einstellst, verschwendet das Gerät unnötig viel Energie – und das kann unnötig teuer werden.
Weitere Kühlschrank-Tipps bei Hitze
Bei Hitze solltest du auch Lebensmittel im Kühlschrank aufbewahren, die normalerweise nicht dort gelagert werden müssen. Zum Beispiel: Brot, Obst, Tomaten, Paprika (im oberen Bereich des Kühlschranks), fetthaltige Backzutaten wie Nüsse und Haferflocken sowie angebrochene Pflanzenölflaschen. Olivenöl kann im Kühlschrank ausflocken, kann aber trotzdem normal verspeist werden. Bei Zimmertemperatur verschwinden die Flocken laut BR wieder.
Das hat einen zusätzlichen Vorteil: Ist der Kühlschrank voll, bleibt die Temperatur stabiler. Öffnest du die Tür, gelangt zwar weiterhin warme Luft hinein, aber die gekühlten Produkte darin helfen, die Temperatur zu halten.
Trotzdem solltest du versuchen, den Kühlschrank möglichst selten zu öffnen. Deine Wohnung über den Kühlschrank zu kühlen, ist keine gute Idee, denn das Gerät kühlt nur nach innen. Lässt du die Tür offen, braucht er dafür mehr Energie und gibt an seiner Rückseite mehr Wärme ab.
Wenn der Kühlschrank an einem kühlen Ort steht, benötigt er weniger Energie, um die Lebensmittel kühl zu halten. Es kann sinnvoll sein, ihn bei großer Hitze z.B. in einen kühlen, trockenen Keller zu stellen. Außerdem sollte er nicht direkt neben dem Herd oder vor einem sonnigen Fenster stehen.
Ebenso lohnt es sich im Geldbeutel, den eigenen Kühlschrank möglicht rappelvoll zu halten. Da helfen auch volle Wasserflaschen. Gerade gestern bei WISO gesehen.