Hochbeet und Kräuterspirale sind Anbautricks, die inzwischen jeder Gartenfreund kennt. Doch es gibt noch zahlreiche weitere Alternativen zum traditionellen „Gemüseacker“. Die folgende Liste stellt 7 ungewöhnliche Anbaumethoden und Ideen für den Garten vor. So kurios sie aber auch scheinen mögen – funktionieren tun sie alle.
Gärtnern mit Loch
Der „Schlüssellochgarten“ heißt so, weil er von oben gesehen an ein altes Türschloss erinnert: In der Mitte eines runden Hochbeets ist ein rundes Loch, zu dem ein schmaler Weg führt. Die Anbaumethode hat in den afrikanischen Großstädten ihren Ursprung. Europäer und Amerikaner griffen die Idee auf und mittlerweile sorgen westliche Hilfsorganisationen dafür, dass sie auch bei der afrikanischen Landbevölkerung Verbreitung findet.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Der Schlüssellochgarten ist extrem ertragreich und günstig. Das Loch in der Mitte dient nämlich als Komposthaufen, der die Erde beim Wässern unmittelbar mit Nährstoffen versorgt. Ganz ohne Kunstdünger. Die kompakte Bauweise reduziert darüber hinaus die Wasserverdunstung. Schick sehen die runden Steinmauern auch noch aus – lauter gute Gründe also, dieses Projekt auch im eigenen Garten zu verwirklichen!
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Gärtnern im Strohballen
Einen ganz anderen Hintergrund als Britta Riley hat Joel Karsten. Der US-Amerikaner wuchs auf einem Bauernhof auf, wo er beobachtete, wie aus Strohballen, die im Regen vergessen wurden, innerhalb kürzester Zeit Disteln und Unkraut sprossen. Wo Unkraut wächst, kann auch anderes wachsen, dachte sich der Mann und begann, ganze Beete in schlichte Strohballen zu setzen.
Tatsächlich wird beim klassischen Strohballenbeet komplett auf Erde verzichtet. Die Strohballen müssen freilich vorab mit Dünger behandelt werden. Mikroorganismen lassen das Stroh dann allmählich verrotten. Hierdurch entsteht Wärme, die das Gemüse wie in einem Treibhaus sprießen lässt.
Die Vorteile des Strohballenbeets liegen zum einen darin, dass die Bodenbearbeitung entfällt. Stroh ist zudem günstiger als Pflanzerde. Die Ernte fällt gerade bei wärmeliebenden Pflanzen wie Erdbeeren und Tomaten üppiger aus. Auch bildet sich keine Staunässe und Unkraut lässt sich leichter jäten. Dagegen muss man einen erhöhten Wasser- und Düngerbedarf einplanen. Viele geben deshalb eine Schicht Erde auf die Strohballen dazu.
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Gärtnern am Fenster
Grünlich schimmert die Sonne durch die Fenster. Davor hängen mehrere alte PET-Flaschen kopfüber in Reih und Glied an einer Kette. Aus den Flaschen sprießen Salat, Kräuter und Erdbeeren. Aus einem Schlauch rinnt Wasser in die oberste Flasche, tropft von Flaschenbeet zu Flaschenbeet nach unten, wo es mithilfe einer Pumpe wieder nach oben geleitet wird.
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Die junge Bloggerin Britta Riley kam in ihrer New Yorker Wohnung auf diese geniale Upcycling-Idee. Seither hat der hängende Flaschengarten (Englisch: windowfarm) zahlreiche Nachahmer gefunden. Die Methode erlaubt es immerhin auch Menschen, die keinen Garten oder Balkon besitzen, Frisches anzubauen. Ein selbst gemachter Bokashi-Eimer liefert aus fermentierten Küchenabfällen einen hochwertigen Dünger dazu.
So viel Grün tut in der grauen Großstadt sicherlich gut!