Die Heizung herunterdrehen – fürs Energiesparen gibt es kaum ein effektiveres Mittel. Doch was ist mit der Gesundheit? Härtet das Frieren ab oder macht die Kälte krank? Ein Hausarzt erklärt, worauf es ankommt.
Macht Frieren krank?
Jeder Grad, um den man die Raumtemperatur herunterregelt, senkt die Energiekosten um 6 Prozent. Heizt man die Wohnung nur noch auf 16 statt auf 20 °C, spart man also satte 24 Prozent Heizkosten! Doch spart man sich damit zu Tode? Oder stärkt das Frieren umgekehrt sogar das Immunsystem?
Frieren kann sowohl gesund sein, als auch krank machen. Im Gespräch mit der Webseite Utopia erklärt Hausarzt Dr. Jakob Berger, welche zwei unterschiedlichen Arten von Frieren es gibt und welche davon gefährlich werden kann.
Vorab: Warum friert man überhaupt?
Frieren ist eine Schutzreaktion des Körpers. Denn unser Körper braucht eine konstante Kerntemperatur von 37 °C. Signalisieren die Wärmefühler der Haut, dass die Körpertemperatur sinkt, organisiert das Gehirn eine ganze Reihe von Gegenmaßnahmen: Die Blutgefäße ziehen sich zusammen, der Körper beginnt zu zittern und auf der Haut stellen sich die Härchen auf – auch bekannt als Gänsehaut. All das soll den Körper schützen.
Allerdings empfindet jeder Mensch Kälte anders. Frauen frieren oft schneller als Männer, dünne Menschen schneller als dicke, alte Menschen schneller als junge. Manchmal kann Frieren auch ein Hinweis auf Krankheiten oder Stoffwechselprobleme sein. Frieren ist somit abhängig von vielen Begleitfaktoren.
1. Frieren, das abhärtet
Dr. Berger ist überzeugt, dass man sich gezielt an Kälte gewöhnen kann und damit weniger friert. Frieren, um den Körper abzuhärten, ist also möglich.
Dabei kommt es jedoch darauf an, das Frieren zeitlich zu beschränken und mit körperlicher Aktivität zu verknüpfen. Ganz so, wie man es aus der Kneipp-Therapie kennt: „Jeden Tag eine Wasseranwendung nach Kneipp hilft, damit man weniger friert“, erklärt der Hausarzt.
Dabei empfiehlt es sich, sich langsam an die Kaltwasserkur heranzutasten. Zum Beispiel, indem zu jeden Abend die Beine von den Füßen bis zu den Knien kalt abbraust und dabei auf der Stelle trittst. Oder indem du nach dem Duschen noch ein paar Sekunden kaltes Wasser über dich laufen lässt. Später kannst du das Kaltduschen dann ausweiten.
Auch Spazierengehen und Sport können bei winterlichen Temperaturen gegen Kälte abhärten. Die kalte Luft ist bei Bewegung nämlich deutlich erträglicher. Gleichzeitig wird der Kreislauf angeregt, was das Immunsystem kräftigt.
Wenn du dich auf diese Weise „gesundfrierst“, wirst du schon bald feststellen, wie deine Kälteempfindlichkeit nachlässt. Dann kannst du getrost die Heizung in der Wohnung einige Grad niedriger einstellen und Geld sparen.
Wichtig: Um deinen Körper auf diese Weise abzuhärten, solltest du gesund sein. Sprich dich im Zweifelsfall mit deinem Hausarzt bzw. deiner Hausärztin ab.
2. Frieren, das krank macht
Im Gegensatz zum gezielten Frieren – vor allem in Verbindung mit Bewegung – kann stilles Dauerfrösteln wiederum krank machen. Das Frieren raubt dem Körper nämlich Energie und schwächt das Immunsystem, wie Dr. Berger betont: „Vor allem nasse Kälte und Zugluft setzen unserem Körper zu.“
Für längere Zeit im kalten Zimmer zu sitzen und mit den Zähnen zu klappern, ist daher nicht zu empfehlen. Nicht einmal bei den gegenwärtigen Energiepreisen. Besonders wenn dein Immunsystem ohnehin schon geschwächt ist, solltest du das Frieren als Warnsignal begreifen. Ziehe dich also lieber warm an und drehe die Heizung auf ein angenehmes Maß auf.
Frieren kann den Kreislauf anregen und die Kälteempfindlichkeit senken. Aber nur, wenn man es richtig angeht. Dauerfrösteln kann hingegen krank machen. Um Energie und Heizkosten zu sparen, solltest du dich daher lieber schrittweise an eine niedrigere Wohlfühltemperatur herantasten.
... das ist ja alles gut und schön... bei mir jedenfalls funktioniert das nur begrenzt. Oben in Lappland hab ich z.B. überhaupt kein Problem den ganzen Tag draußen auf dem Snowmobil zu verbringen und das bei gut -20 Grad... trockene Kälte macht es zumindest für mich möglich... in D hab ich mir draußen schon bei +5 und der üblichen feuchten Suppe den Hintern abgefroren... die Temperatur alleine machts also nicht! Im Haus unter 20 Grad funktioniert für mich nicht... besser 22... und das war auch schon vor dem Querschnitt so... jetzt natürlich noch übler wenns kalt in der Bude ist... das Temperaturempfinden ist also auch eine persönliche Sache die nicht einfach so durch frieren verändert werden kann... Erkältung bis hin zur Lungenentzündung können die Folge sein... und das brauch ich wirklich nicht auch noch...