Doch Wetterextreme heutigen Ausmaßes gab es fast nie. Lediglich der Eiswinter 1962/63 ist mir in schlechtester Erinnerung: Es war unwahrscheinlich kalt. Ewige Zeiten unter 30 Grad minus. Aufgrund sich verknappender Kohlen wurde unsere Schule geschlossen. Alle Schüler hatten 2 oder 3 Wochen schulfrei.
Nur die Klasse 6a nicht. Wir hatten nämlich eine Patenbrigade in der Waggonfabrik. Das war ein Reichsbahn-Ausbesserungswerk. Jede Schulklasse hatte in der DDR mit irgend welchen arbeitenden Truppen eine Patenschaft. Wir schnupperten dadurch schon mal ansatzweise in deren Arbeitsprozesse. Tolle Angelegenheit, eigentlich sinnvoll.
Schlecht war allerdings, dass ausgerechnet als einzige Patenbrigade die unsrige es ermöglichte, in deren Betrieb ersatzweise Unterricht zu erteilen. So waren wir 36 Schüler die einzigen von etwa 400, die 3 mal wöchentlich ein paar Unterrichtsstunden absitzen mussten.