„No Dig“ bezeichnet eine Anbaumethode, die vollkommen ohne Umgraben funktioniert. In diesem Artikel erfährst du, was die Idee dahinter ist und wie du No Dig in deinem eigenen Garten umsetzen kannst.
Gärtnern ohne umzugraben („No Dig Gardening“) ist eine Anbaumethode, die durch den Briten Charles Dowding zu internationaler Bekanntheit gekommen ist. Dowding ist studierter Geograf, hat in den 1980ern jedoch angefangen, sich intensiv mit Gemüseanbau auseinander zu setzen.
Dowding verwendete in seiner Gärtnerei anfangs wie die die meisten anderen Gemüseproduzent:innen konventionelle Methoden, somit auch Umgraben. Dies wird noch heute als wichtig angesehen, um den Boden zu lockern und mit Sauerstoff zu versorgen. Mit der Zeit hat der Brite seinen Garten jedoch auf 100 Prozent No Dig umgestellt – obwohl er damit bei vielen auf Skepsis stieß.
Die Grundidee von No Dig ist, dass es für den Anbau von Gemüse und Kräutern nachhaltiger und effektiver ist, so wenig wie möglich in den Boden einzugreifen. Anstelle des Umgrabens führst du dem Boden regelmäßig eine Schicht Kompost zu. No Dig soll dabei effektiver und ökologisch nachhaltiger sein als Anbaumethoden mit Umgraben, indem es den Boden gesund hält und Dünger überflüssig macht.
Das ist die Philosophie hinter No Dig
Die Philosophie hinter No Dig ist, dass der Boden ein in sich geschlossener, lebender Organismus ist, welcher am besten funktioniert, wenn man ihn vollkommen in Ruhe lässt. Sobald man durch Umgraben in den Boden eingreift, bringt man auch die Balance dieses fragilen Ökosystems durcheinander, heißt es unter Anhänger:innen der Methode.
Unkraut gilt dabei beispielsweise als ein Mechanismus des Bodens, damit er sich nach dem Umgraben selbst heilt. Gräbst du den Boden weniger um, gibt es dementsprechend auch weniger Unkraut, sagt Dowding im Interview mit Perspective Daily. Ein weiterer Effekt von No Dig ist, dass die im Boden lebenden Organismen – wie zum Beispiel Regenwürmer – ungestört ihrer Arbeit nachgehen können und somit den Humus gesund und belüftet halten. Dies wirkt sich wiederum positiv auf die Qualität und die Ertragsmenge des angebauten Gemüses aus.
Dowding ersetzt das Umgraben, indem er einmal im Jahr Kompost zuführt. Die Kompostschicht führt dem Boden nicht nur neue Nährstoffe zu, sondern dient gleichzeitig als Mulch, welcher ebenfalls die Entstehung von Unkraut verhindert.