Shopping? Shocking! Das Warenangebot in der DDR war oft kleiner als die Nachfrage. Auf der Jagd nach Winterschuhen wurde auch Siegfried Wittenburg mit den frustrierenden Folgen der Planwirtschaft konfrontiert - und dokumentierte den Mangel mit einer kuriosen Fotoserie.
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Wurstparade: An Fleisch- und Wurstwaren mangelte es in der DDR nicht. Im Gegenteil. Es wurde zu viel verbraucht, was eine allgemeine ungesunde Ernährung zur Folge hatte. Aufschnitt gehörte zum Wochenendeinkauf, Bockwurst wurde flächendeckend in Kiosken angeboten, wogegen sich für Rouladen, Koteletts und Steaks Schlangen bildeten, weil eben höherwertiges Fleisch billig war und die Werktätigen am Wochenende nicht so viel kochen wollten. Dafür gab es kaum Käse und Milchprodukte. Foto: Siegfried Wittenburg
Das hat Wittenburg gut dargestellt. Allerdings irrt er bei Fleisch gewaltig. Er war sicher in den letzten DDR-Jahren nie im Harz. Sicher war staatlich subventioniert und einheitlich festgelegt Schnitzel-Roulladenfleisch, Filets auch spottbillig. Nur bekommen hat man es nicht mehr, weil eben in den Schlachthöfen schon alles Edelfleisch für den Westexport herausgeschnitten war. Ausgeweidete Schweine und Rinderhälften bekamen die Fleischer und sollten damit dann die Bevölkerung glücklich machen. Schnaps aber und Schnapsleichen hatten wir immer und ohne jede Unterbrechung. Im Suff war vieles zu ertragen! Kekse und Waffeln gab es mindestens die letzten 2 Jahre hier nicht mehr zu kaufen. Dann kam eine Hartkäseschwemme. Andauern wurden die Läden damit beliefert. Und was bisherMangelware war, bekam man nun unbemerkt zugesteckt. Bezahlte an der Kasse, und sah zu Hause erst, dass es wieder Käse war. Glücklich waren wir erst, als wir endlich wiedervereint, oder wie manche Roten sagen, "angehängt" wurden. Egal wie, ich habe mich gern "übernehmen" lassen.