Ein Kratzen im Hals, eine verstopfte Nase – für leichte Beschwerden gibt es viele rezeptfreie Arzneimittel. Doch nicht alles, was man ohne Ärzt:in in der Apotheke bekommen kann, ist unbedenklich.
Wer rezeptfreie Medikamente bisher für harmlos hielt, der könnte falsch liegen. Derzeit prüft die Europäische Arzneimittelbehörde EMA, welche gesundheitlichen Gefahren von Arzneimitteln mit Pseudoephedrin ausgehen könnten. Hierzu zählen etwa auch Nasensprays, die ein Abschwellen der Schleimhäute bewirken und nach wie vor rezeptfrei in Apotheken zu erhalten sind. Dabei wird vermutet: Arzneimittel mit Pseudoephedrin könnten die Durchblutung im Gehirn verringern. Die neue Prüfung könnte die zukünftige Zulassung der Medikamente in Frage stellen.
Pseudoephedrinhaltige Medikamente sind aber nicht die einzigen, die in Verdacht stehen, sich negativ auf die Gesundheit auszuwirken. Thomas Benkert, Präsident der Bundesapothekerkammer erklärt im Interview mit dem Spiegel, dass sich der menschliche Körper mit der Zeit auch an vergleichsweise leichte Schmerzmittel gewöhnen kann. Etwa an Präparate wie Paracetamol, die ebenfalls rezeptfrei in Apotheken zu bekommen sind. „Sie können Kopfschmerzen auslösen oder Nieren schädigen“, wie Benkert sagt.