Der Mensch beeinflusst laut einer neuen Studie den Anstieg des Meeresspiegels und sogar die Verschiebung der Erdachse. Die Autor:innen der Studie berichten, wie das möglich wurde und was die Entnahme von Grundwasser damit zu tun hat.
Wissenschaftler:innen der Seoul University in Südkorea fanden heraus, wie der Mensch die Rotationsachse der Erde beeinflusst. Mitte Juni veröffentlichte das Team ihre Ergebnisse in einer Studie. Die Forscher:innen um den Geophysiker Ki-Weon Seo stellten fest, dass die Entnahme und Nutzung von Grundwasser aus der Erde zu einem Anstieg des Meeresspiegels führt – und dadurch zur Erdachsenverschiebung.
Grundlage für die Studie bilden Schätzungen von Klimamodellen, die die Grundwasserentnahme zwischen 1993 und 2010 untersuchte.
Verschiebung des Nordpols um 80 Zentimeter festgestellt
In den Jahren von 1993 bis 2010 verschob sich laut der Studie der geografische Nordpol um 4,36 Zentimeter pro Jahr – insgesamt also um fast 80 Zentimeter.
Zudem schätzen die Wissenschaftler:innen den Nettoverlust an Grundwasser auf 2,15 Billionen Tonnen. Dieses Wasser gelang ins Meer und ließ den Meeresspiegel um 6,24 Millimeter ansteigen. Direkte Messdaten lagen dazu bislang nicht vor, die Erkenntnisse aus dieser Studie lieferten laut dem Forschungsteam jetzt aber die nötigen Informationen, um die bisherigen Modelle unabhängig zu bestätigen.