Spaghetti mit Muscheln oder frische „Cozze“ – diese beliebten Gerichte stehen etwa im Sommerurlaub am Mittelmeer auf vielen Speisekarten. Doch kann man bei Miesmuscheln beruhigt zugreifen oder sollte man besser auf die Delikatesse verzichten? Utopia hat bei einem Experten für Meeresschutz nachgefragt.
„Moules Frites“ in Frankreich oder Muscheln „buzara“ in Kroatien und Italien: Miesmuscheln werden im Mittelmeerraum und anderen Küstengebieten als Delikatesse angeboten. Doch werden Muscheln überfischt oder kann ich sie aus ökologischer Sicht genießen? Utopia hat nachgeforscht. Nicht vegan: Muscheln sind Weichtiere
Muscheln werden zwar als „Meeresfrüchte“ bezeichnet, doch es handelt sich dabei keineswegs um Obst oder Pflanzen. Miesmuscheln, auch Pfahlmuscheln oder Blaumuscheln genannt, zählen wie Tintenfische zu den Weichtieren. Sie übernehmen eine wichtige ökologische Funktion in den Meeren: Muscheln filtern Schadstoffe aus dem Wasser. Veganer:innen und Vegetarier:innen verzichten auf den Verzehr von Miesmuscheln.
Menschen, die hin und wieder Fisch und Meerestiere essen, schätzen den salzigen Geschmack und die Nährstoffe von Muscheln. Laut Hamburger Fisch-Informationszentrum e.V. (FIZ) enthalten 100 Gramm Miesmuscheln über 80 Prozent Wasser und knapp zehn Gramm Eiweiß. Auch die Mineralstoffe Natrium und Kalium stecken in den Muscheln, ebenso Phosphor und Eisen. Muscheln liefern wie Fisch wertvolle Omega-3-Fettsäuren.
Wasserfilter Miesmuschel: Wo leben Muscheln?
Miesmuscheln – genauer die gemeine Miesmuschel (Mytilus edulis) – sind laut WWF weit verbreitet an den Küsten des Nordatlantiks, ebenso in der Nordsee und dort besonders im Wattenmeer. Doch Miesmuscheln werden auch in Aquakulturen fast überall im Mittelmeer gezüchtet, etwa in Italien, Frankreich und Spanien. Diese Miesmuscheln bezeichnet man als die Mittelmeer Miesmuschel (Mytilus galloprovincialis).