Mitarbeiter von Aldi und Lidl haben mit uns über ihre Erfahrungen mit Pfandbetrügern gesprochen, die am Pfandautomaten tricksen. Sie berichten von simplen wie raffinierten Methoden, die das umweltfreundliche System zu ihren persönlichen Gunsten aushebeln sollen. Die Discounter und Supermärkte reagieren aber mit besonderen Maßnahmen gegen die Maschen.
Simpel und effektiv: Pfand-Betrug mit Angelschnur
Pfandbetrug ist kein Kavaliersdelikt, sondern stellt eine Straftat dar. Mit welch gewieften Methoden die Kriminellen die Geräte austricksen, haben uns Mitarbeiter von Aldi und Lidl schon 2017 persönlich erzählt. Ein gängiger Trick: Die Betrüger binden eine Angelschnur an die Pfandflasche und stecken sie in den Automaten. Das Gerät akzeptiert die Flasche und leitet sie zur Vernichtung weiter. Die Betrüger ziehen in diesem Moment an der Schnur und fischen die Flasche aus dem Gerät. Die Staatsanwaltschaft ermittelte Ende 2016 in 14 Fällen - allein im Großraum Köln.
Discounter und Supermärkte haben reagiert. Mittlerweile schlagen viele Geräte Alarm, wenn die Flasche wieder aus dem Schacht gezogen wird. "Der Automat zeigt den Hinweis 'Objekt wurde rückwärts bewegt/angehalten'", sagt eine Lidl-Mitarbeiterin. Zur Anzeige kommt es nur in den seltensten Fällen. "Viele ergreifen die Flucht", sagt die Kassiererin.