Unmöglich ist nur dein Versuch hier Zensur auszuüben!
Wie jeder andere Stübchenbewohner auch, stelle ich hier Beiträge ein, die nicht nur mich interessieren oder emotional berühren, sondern von denen ich denke, dass auch andere Interesse daran haben oder gar davon berührt werden. Wenn beides bei dir nicht der Fall ist, so ist das nicht mein Problem und auch nicht das Problem des Filmproduzenten, aus dessen Kinofilm der Ausschnitt nämlich stammt!
Liebe Resel Merry Christmas Merry Christmas (französischer Titel Joyeux Noël, zu deutsch: Frohe Weihnachten) ist ein Antikriegsfilm über Verbrüderungen im Ersten Weltkrieg zu Weihnachten 1914. haben den Film auch gesehen.Lieber Wilfried den schauen wir uns nochmal an
Weihnachtsfrieden 1914: Das Wunder einer stillen und heiligen Nacht
Genau 110 Jahre ist es her. Die Geschichte vom Weihnachtsfrieden 1914 sollte man aber eigentlich jedes Jahr erzählen. Zwar gab es inoffizielle Waffenstillstände zwischen verfeindeten Kräften auch zu anderen Zeiten der Geschichte. Doch nie zuvor und nie wieder danach Verbrüderungen dieses Ausmaßes. Mitten in den Schrecken des Ersten Weltkriegs zeigen sie eine tiefe Sehnsucht der Menschen nach Frieden.
Es ist eisiger Winter. Soldaten liegen in Schützengräben einander gegenüber. Nach stärksten Regenfällen im Dezember sind die Temperaturen an Heiligabend gesunken. Das schlammige Schlachtfeld verwandelt sich in eine von Raureif überdeckte Landschaft, die zur Kulisse für etwas Einzigartiges werden wird.
Der Erste Weltkrieg tobt schon seit mehreren Monaten – zu seinem Beginn im August 1914 hatte man den Soldaten gesagt: "Zu Weihnachten seid ihr wieder zu Hause!" Nun ist Dezember, kein Ende in Sicht, eine Million Menschen sind bereits gestorben. Dass es inmitten dieses Horrors massenweise zu Verbrüderungen zwischen Männern kommt, die eigentlich Feinde sind, zu Menschlichkeit, wo Hass auf allen Seiten propagiert wird, ist unglaublich.
Der englische Historiker Malcolm Brown berichtet 1984 in seinem Buch "Christmas Truce" (Weihnachtsfrieden) systematisch über die, wie er schreibt, "beste und herzbewegendste Weihnachtsgeschichte unserer Zeit". Von einem "Weihnachtswunder" sprach der 2019 verstorbene deutsche Journalist Michael Jürgs. In seinem Buch "Der kleine Frieden im großen Krieg" trug er "die vielen kleinen Geschichten" zusammen, die es erzählen.
"Es schien wie ein Traum": Soldaten berichten in Briefen ihren Familien
Die Soldaten sind an Heiligabend 1914 fernab der Heimat und lesen die Weihnachtsbriefe ihrer Liebsten. Mit etwa 100 Metern, manchmal sogar weniger, liegen die Gräben der Feinde ungewöhnlich nah. Wo gerade noch um jeden Meter Boden gekämpft wird, bricht spontan Frieden aus, teilweise einfach auf Zuruf ("Wir schießen nicht, ihr schießt nicht!") oder durch den Austausch von Zetteln und - das ist das Ungewöhnliche - gegen den offiziellen Befehl.
Eindringliche Appelle wie die des neuen Papstes Benedikt XV. zu einem Waffenstillstand lehnen die Kriegführenden ab. Es soll weitergekämpft werden. Doch vor allem in der Umgebung von Ypern in Flandern halten sich Soldaten nicht mehr an solche Befehle. Tausende Briefe und Tagebucheinträge von der Front erzählen laut Jürgs davon.
Hier schreibt ein Brite seiner Frau, wie es nach den zugerufenen Wünschen in der Heiligen Nacht zu den Begegnungen mit dem Feind kam: "Einige Deutsche hätten auf Instrumenten Lieder gespielt - 'God save the King' und 'Home Sweet Home'. Ihr könnt euch unsere Gefühle vorstellen. Später am Tag kamen sie auf uns zu und unsere Jungs gingen ihnen entgegen. Natürlich hatte keiner von uns ein Gewehr. Ich schüttelte einigen von ihnen die Hand und sie gaben uns Zigaretten und Zigarren. Wir haben an diesem Tag nicht geschossen und alles war so ruhig, es schien wie ein Traum. Wir nutzten den ruhigen Tag und brachten unsere Toten herein."
Wie diese "schönste aller Weihnachtsfeiern" möglich war
Weihnachtsfrieden 1914: Bilder, Gesichter und Geschichten
Unter schlimmsten Umständen rührt im Ersten Weltkrieg plötzlich Weihnachtsstimmung die Seelen an. Das Wetter spielt eine Rolle, die Kraft der Musik, Heimweh, Kriegsmüdigkeit und nicht zuletzt der Fußball: Es kommt zu Waffenstillständen, die in dieser Art einzigartig in der Geschichte sind. Und es gibt sogar Fotos davon.