Antilopen-Männchen benutzen einen hinterhältigen Trick, um zu ihrem Vergnügen zu kommen.
Antilopen lügen. Wissenschaftler der Uni Liverpool und der Uni Michigan haben die Tiere schon lange verdächtigt, jetzt haben sie den Beweis.
Die Forscher beobachteten, dass Leierantilopen-Männchen Fehlalarme auslösen. Sprich: Sie schnauben stark oder blicken intensiv in eine Richtung, um vor Löwen oder Hyänen zu warnen. Bloss dass von Feinden jede Spur fehlt.
Diese Taktik hat nur einen Zweck: Die Weibchen zu verängstigen, die sich der Paarung verweigern. Denn sobald der Panik-Pegel steigt, lassen sie sich problemlos begatten.
«Unsere Studie zeigt, dass Männchen den Trick ziemlich regelmässig anwenden, wenn Weibchen in der Brunst sind», erklärt Wiline Pangle, eine der Co-Autorinnen der Studie. «Es ist köstlich. Das Weibchen hört das Schnauben, denkt, dass ein Löwe kommt, geht zurück zur Herde und dann wird es vom Männchen begattet.»
Das Sprichwort «Wer dreimal lügt, dem glaubt man nicht» scheint auf die Antilopen-Weibchen nicht zuzutreffen. Auch wenn sie regelmässig überlistet werden, reagieren sie noch immer auf die Warnrufe. «Auf einen echten Alarm nicht zu reagieren, könnte an einem Ort voller Raubtiere wie dem Masai Mara Nationalpark tödlich sein», erklärt Pangle.
Die Leierantilopen sind nicht die einzigen Lügner im Tierreich. Manche Vögel täuschen gebrochene Flügel vor, um Räuber von ihrem Nest wegzulocken, Schimpansen locken mit falschen Alarmschreien Kollegen vom Futternapf weg.
Dass aber Männchen den Weibchen Angst machen, nur um mit ihnen Sex haben zu können, konnte laut der Studie bisher noch nie beobachte werden.