Die Brutzeit bei den Haushühner beträgt normalerweise 21 (manchmal auch bis 24) Tage. Bei den genannten Brutgeräten dieser skrupellosen Inder stimmt etwas nicht. Vermutlich wird die Idealtemperatur und die ideale Luftfeuchtigkeit nicht oder nur verzögert erreicht, somit der Entwicklungsprozess verlängert oder gar eingestellt. Allerdings müssen auch auf der Müllhalde entsprechende Temperaturen vorhanden sein, sonst kommt es zu keinem Schlupf.
Leider wird heutzutage die ganze Hühner- und Eierproduktion nur mehr "industriell" durchgeführt, da ist von "glücklichen Hühnern" nichts mehr vorhanden. Eiererzeugung: mit Ausnahme von EU in fast allen Ländern immer in ganz engen Drahtkäfigen. Hier in Europa gibt es Eier aus der sog. Bodenhaltung, aber auch vom Freiland, wo die Hühner tatsächlich mehr Auslauf, Luft und Tageslicht haben. Eine zweites Legejahr - nach der üblichen Pause - wird aber leider nicht mehr abgewartet. Mangels Bedarf an Suppenhühnern werden diese Legenhennen dann meist in Biogasanlagen "entsorgt". Noch zur sog. Bodenhaltung in großen verdunkelten Hallen: auch da wird der Natur "stark nachgeholfen". Normalerweise legt ein Huhn täglich ein Ei. Um den Ertrag zu steigern, wird mittels künstlicher Beleuchtung der Tag-Nacht-Rythmus stufenweise verkürzt (23, 22, 21 ... usw. Stunden), bis die unter Strass stehenden Hühner dann die Eierproduktion stark reduzieren. Legehennenrassen: Geschlecht erst nach dem Schlupf feststellbar, daher werden die männlichen Küken sofort vergast, da sie als Masthähnchen in der gewünschten Zeit zu wenig Fleisch ansetzen. Masthühnerrassen: Auch da ist das Geschlecht erst nach der Brut erkennbar, somit werden die weiblichen Küken - da zu wenig Eier erwartet werden, ebenfalls sofort vergast. Bei Anzeichen von Krankheiten bei nur einigen Hühnern (da man die Betroffenen nicht mühsam herausholen will/kann), wird die ganze Hühnerschar mit Medikamenten (z.B. Antibiotika) im Futter versorgt.
Um diesem allein in Europa hundertmillionenfachen Tiermord zu begegnen, gibt es nun patentierte Rassen, welche (unter Kompromissen) sowohl zufriedenstellend genügend Eier als auch brauchbare Masthähne erbringen. Allerdings muss der Landwirt dafür Lizenz bezahlen und die Erträge sind geringer als bei den zuerst genannten Rassen. Also müssen vernünftige Konsumenten, welche diese Initiativen unterstützen, für Eier und Geflügelfleisch auch etwas mehr bezahlen. Außerdem versucht man schon seit Jahren (mit bisher noch ungenügendem Erfolg) mittels spezieller Durchleuchtung bereits vor der Brut das Geschlecht zu bestimmen. Das ideale Ziel wäre dann, nur die Eier mit "weiblicher Prognose" in den Brutapparat zu geben, während die "männlichen" Eier für Haushalt und Industrie verwendet werden könnten.
Ich wünsche trotzdem allen Lesern weiterhin viel Freude beim Geniessen von Hühnereiern sowie dem Brathähnchen (in Österreich: Backhendl).