Manche Regeln und Vorschriften halte ich für gut. Bei einigen Normen sträuben sich mir aber die Nackenhaare. Dabei denke ich besonders an Obst und Gemüse, das in Beschaffenheit so oder so zu sein hat, weil es sonst unwürdig für den Verkauf ist. Wird daraus Viehfutter, finde ich es noch akzeptabel, Entsorgung aber nicht. Mir macht es nichts, krumme Möhren oder / und Gurken zu verwenden, bei denen Länge und Durchmesser abweichen, wenn ich den Geschmack mag. Hingegen mag ich krumme Hunde gar nicht.
@Promise: Was die Regelung zu den "krummen" Gurken betrifft, so war dies eine Forderung der Handelskonzerne, da sich gerade Gurken kostengünstiger verpacken, transportieren und lagern lassen. Und Äpfel mit kleinen Pünktchen lassen sich eben im Supermarkt schlecht verkaufen, obwohl diese optischen "Fehler" völlig unbedeutend sind. So werden nun auch alle verpackten Fleischwaren mit sog. Schutzgas versehen, damit die Verfärbung für einige Tage hinangehalten wird. Eigentlich ist das schwache "Braunwerden" trotz kühler Lagerung nur eine Folge der Oxydation (Kontakt mit dem Luftsauerstoff) und hat keine negativen gesundheitlichen Auswirkungen, aber es sieht optisch nicht "schön" aus.
Im Fall des durch erhitztes Fett hervorgerufenen Acrylamid-Nachteile ist es ein alter Streit, ob diese nur durch vernünftige Aufklärung der Konsumenten oder doch durch "Zwang" vermieden werden sollen. Denn letztlich fallen bei Nichtbeachtung im Rahmen der Solidargemeinschaft doch enorme Kosten an.
@Gerhard Tja, im Supermarkt schlecht verkäuflich, wird bei Biowaren auch vieles mit Pünktchen und anderen Makeln nicht ungern mitgenommen. Alles trotz höherer Preise und obwohl oft genug von Betrügereien berichtet wurde.
Schutzgasverpackungen und / oder gezielt ausgewählte Beleuchtung gaukeln auch bei Obst und Gemüse besondere Frische vor. Ohne Gesundheitsschädigung durchaus vertretbare Verkaufsstrategie ... Warnungen vor schädlichem Acrylamid verlauten seit Jahren auch für Grillgut. Ich denke, dass auch hierbei besondere Vorlieben oft Sieger bleiben. Die eigene Gesundheit und Gedanken an dadurch für alle entstehende Kosten bleiben unberücksichtigt.
Bei meiner ersten AW habe ich mich zu Pommes nicht geäußert. Sie werden seit Jahren hier in einer Heißluftfritteuse zubereitet. Wir finden sie knusprig und lecker und verzichten der Gesundheit zuliebe gern auf mehr Fett und Tiefbräunung.
Auch ich verwende eine Heißluftfritteuse ohne zusätzlichem Fett, obwohl dabei eine Zugabe von ein paar Löffeln empfohlen wird. Die Fritten beinhalten ohnehin schon etwas (hoffentlich hitzebeständiges) Fett, da sie industriell vorgebacken werden. Auch hier gilt der Grundsatz: Vergolden statt verkohlen, was durch Temperaturen unter 170 Grad Celsius (bei Heißluft) erreicht werden kann. Diese Acrylamidwarnung gilt für alle kartoffel- und getreidehaltigen Produkte.
Beim Grillen über offenem Feuer und nicht geschütztem Grillgut ist eine andere karziogene Gefahr gegeben: heruntertropfendes Fett fällt in das Feuer/die Glut und die dabei entstehenden Substanzen der Gase lagern sich wieder am Grillgut an.
Hier wird ebenfalls kein zusätzliches Fett verwendet und nur wenig, wenn es sich Rezepte mit Eigenproduktionen handelt. Gegrillt wird mit Gas. Heruntertropfendes Fett wird aufgefangen. Manche halten das Grillen mit Kohle für geschmacksintensiver. Bei uns überwiegen andere Vorteile (schneller und sauberer). Ist wohl ähnlich wie sonst: Einer liebt die Mutter, einer die Tochter.
Die Geschmacksnerven eines jeden sind nun mal anders. Ich bevorzuge das offene Grillen über der Holzkohle, wobei sich das Ganze auf maximal zweimal im Jahr beschränkt.
Pommes werden bei uns im Backofen gebräunt, wobei ich viel lieber die in der Fritteuse esse.