Als unmittelbares Nachbarland sind mir die Niederlande über viele Jahre ans Herz gewachsen. Die Niederlande bestehen aus 12 Provinzen, wobei die Provinz Limburg direkt bei uns hinter der Grenze beginnt. Der Westwall in den Wiesen ist Zeugnis dieser Grenze, die es zum Glück nicht mehr gibt. Zwischen den verwitterten Betonklötzen weiden heute die Kühe, als wäre das immer schon so gewesen. Ich mag gar nicht daran denken, welchen Zweck die Höcker vor 70 Jahren hatten. Sie dienten als Panzersperre für den Feind. Aber wie sich erwiesen hat, ohne Erfolg. Heute steht der Westwall teilweise unter Denkmalschutz.
Da ich mich noch gut an ganz andere Zeiten erinnere, an knallharte Pass- und Zollkontrollen, Durchsuchungen und Schlagbäume, empfinde ich diese grenzüberschreitende Freiheit immer wieder als etwas ganz Besonderes. Autos mit den verschiedensten Kennzeichen parken friedlich nebeneinander. Auf Straßen, in Restaurants und Geschäften hört man eine Mischung aus Deutsch, Niederländisch, Französisch und Flämisch. Und nicht selten winkt man sich freundlich zu. Ich bewundere nicht nur die Niederländer in ihrer unkomplizierten Lockerheit, sondern auch die Atmosphäre der kleinen Orte und die Weite der flachen Landschaft. Radtouren im Sommer führen meist in die nähere Umgebung. Auf dem Weg zum Dreiländereck, dem Drielandenpunt, wo sich Belgien, die Niederlande und Deutschland die Hand reichen, wird meistens eine Pause eingelegt, denn hier hat sich ein ehemaliger Bauernhof zu einer weithin bekannten Eisdiele gemausert. Ist die Eissaison vorüber, findet im Dezember ein Weihnachtsmarkt statt, der seinesgleichen sucht. Umgeben von stimmungsvoller Musik, hausgemachten Leckereien und einer Vielfalt von Geschenkideen könnte man hier stundenlang, "met veel plezier"verweilen. Gruß hotte
Ach, lieber Wolfgang, war früher auch öfters in der belgischen Provinz Limburg, in Lommel auf dem großen Soldatenfriedhof. Dort sind einige meiner Verwandten begraben. Besten Gruß hotte
Mit großem Interesse habe ich hottes Hommage verinnerlicht.
Darin werden u.a. die Zeiten erwähnt, in denen es noch Grenzen zwischen den Ländern gab. Vor einigen Wochen wurde im TV darüber berichtet. Was sich Anwohner in der Nachkriegszeit alles einfallen ließen, um die Kontrollen zu umgehen, war ebenso zum Schmunzeln wie viele Aktionen rund um die deutsch-niederländische Grenzfrage überhaupt.
In der Mediathek habe ich leider nichts darüber gefunden, aber etwas über Schmuggel in der Nachkriegszeit. http://www.spiegel.de/einestages/schmugg...t-a-948482.html Man sagt, dass Not beten lehrt. Scheinbar nicht nur; denn der Artikel zeigt, dass irgendein Mangel ganz viele Ideen sprießen lässt.
Der Soldatenfriedhof in Lommel ist mit ca. 16 ha einer der größten Soldatenfriedhöfe des 2. WK im westeuropäschen Ausland. 545 Gefallene aus dem I WK und ca. 38.560 Gefallene aus dem II. WK sind dort begraben. https://www.youtube.com/watch?v=L18lBT-s08g Gruß hotte