Draußen hat es geschneit, die ganze Nacht. Die Landschaft hat ein weißes Kleid, welch eine Pracht. Ich sitze am Fenster und schaue auf den See, wie romantisch sieht die Landschaft aus, die Bäume ganz voller Schnee. Minus 10 Grad, draußen ist es sehr kalt, ein Reh traut sich dort vorn, aus dem Wald Immer noch fällt langsam der Schnee, meine Frau macht frischen Kaffee. Wie schön ist dieser Weihnachtsmorgen, die Geschenke unterm Weihnachtsbaum, meine Gedanken so frei ganz ohne Sorgen, ein schöner Weihnachtsmorgen, man glaubt es kaum. Das Frühstück ist fertig und wir sitzen am Tisch, die Brötchen auf gebacken, sie sind ganz frisch. Ach, wie geht es mir gut, denke ich an die Welt, kriege ich gleich Wut. Könnt es in der Welt nicht sein wie dieser Morgen, Freude, Frieden, Ruhe und so richtig ohne Sorgen. Ich wünsche mir für das nächste Jahr, das die Zeit wird wie der heutige Weihnachtsmorgen, ganz gemütlich und ohne Hast, nur Freude und Ruhe und nicht wie in Syrien, Afghanistan und Irak solch Kriegsgetue. Ich hoffe, dass alle Menschen sich verstehen und auf einander zu gehen. Draußen schneit es immer noch ganz sacht, was für ein Morgen, welch eine herrliche Pracht. Ich hoffe, die Zeit bleibt immer so, ich glaube, dann sind wir alle froh.
Der Nachbar
Neben unserem Haus wohnt Rudolf, ein älterer Herr. Er ist querschnittsgelähmt und hat vor zehn Jahren im Sommer seine Frau und seinen elf jährigen Sohn durch einen Autounfall verloren. Er selber hat das Unglück überlebt und ist seitdem an den Rollstuhl gefesselt. Als Erinnerung an seine geliebte Familie sitzt auf seiner Couch ein kleiner, brauner Teddy. Rudolfs Leben ist zurzeit sehr hart und eintönig. Es kommen täglich der Pflegedienst und zweimal die Woche Frau Müller, die die Wohnung aufräumt. Ansonsten ist er allein. Doch seit kurzem besucht den querschnittsgelähmten Mann der kleine Anton von nebenan. Rudolf holt dann immer das dicke Märchenbuch seines Sohnes aus dem Schrank und liest dem Nachbarsjungen vor. Die schönen Geschichten begeistern stets beide und der Junge kommt gern herüber, um ihnen zu lauschen. Es ist Heiligabend. Anton wird vom Weihnachtsmann beschert und unter den Geschenken ist auch ein neues Märchenbuch. Nachdem der Junge seine Gaben begutachtet hat, fragte er: „Mutti, können wir nicht den Rudolf heute Abend zu uns holen? Dann ist er nicht so allein und kann sich mit uns freuen und mir aus dem neuen Märchenbuch vorlesen. Ach, Mutti, sag ja!“ Die Mutter schaut aus dem Fenster. Sie bemerkt, dass bei ihrem Nachbar noch Licht brennt und nickt. „Oh ja! Papa komm, wir holen Rudolf!“ Beide gehen zur Wohnung des kranken Mannes und klingeln. Es dauert einige Zeit, da geht die Tür auf. Vor ihnen steht Rudolf in seinem Rollstuhl. Freudestrahlend fragt Anton: „Guten Abend Rudolf, kommst du mit zu uns rüber und schaust dir meine Weihnachtsgeschenke an? Ich habe ein neues Märchenbuch bekommen, da könntest du mir gleich etwas draus vorlesen.“ Der einsame Mann sagt sofort: „Ja! Doch warte, ich muss nur schnell noch einmal in meine Wohnung. Ich komme gleich mit.“ Er fährt zurück und kommt mit einer größeren Tüte wieder. Als Rudolf in das Wohnzimmer seiner Nachbarn kommt, übermannt es ihn und Tränen laufen über seine Wangen. Der Anblick des Weihnachtsbaums und zum Heiligenabend nicht allein sein zu müssen, lässt seine Augen feucht werden. „Ihr macht mir eine große Freude“, kommt es leise über seine Lippen. Dann überreicht Rudolf seinem kleinen Freund die mitgebrachte Tüte. Es schimmert etwas Braunes aus der Öffnung. Anton holt den Teddybär vor, der bei seinem Märchenonkel immer auf dem Sofa gesessen hat. Der einsame Mann trennte sich von seinem Heiligtum, dem Plüschbären seines verstorbenen Sohnes. Anton freut sich, doch seine Eltern noch mehr. Sie können das Geschenk sehr gut einordnen. Auch Rudolf erhält ein kleines Päckchen von seinen Nachbarn. Erneut laufen Tränen der Rührung über sein Gesicht. Es ist Jahre her, seit er zum Weihnachtsfest etwas bekommen hat. Dann zeigt Anton ihm das neue Märchenbuch und es dauerte nicht lange, bis Rudolf eine Geschichte vorliest. Danach meint er: „Das Märchenbuch ist aber dick, da kannst du mich oft besuchen kommen.“
Die Zeit vergeht wie im Fluge. Plötzlich klingelte es an der Tür. Der Vater schaut nach und ruft: „Rudolf, hier ist Besuch für dich!“ „Das kann doch nicht sein! Wer kommt mich besuche? Mein Bruder wohnt in Kanada und ansonsten habe ich keine Verwandtschaft mehr.“ Dann steht ganz unverhofft sein Bruder im Wohnzimmer. Wieder laufen Rudolf die Tränen übers Gesicht. Aber dieses Mal sind es Tränen der Freude. „Wir wollten dich überraschen, doch bei dir in der Wohnung brannte kein Licht, so haben wir eben beim Nachbar geklingelt, um uns zu erkundigen.“ Nun kommen auch noch Rudolfs Schwägerin und deren Enkelin Kathrin ins Zimmer. Was für eine Freude. Anton und Kathrin haben gleich Freundschaft geschlossen und spielen miteinander. Der Vater holt eine Flasche Sekt aus dem Kühlschrank und auf das Wiedersehen wird angestoßen.
Rudolfs Bruder ist anschließend noch sechs Wochen in Deutschland geblieben. In dieser Zeit haben sie Rudolfs Wohnung verkauft und ihn für immer mit nach Kanada genommen. Seit dem hat der einsame Mann wieder eine richtige Familie. Sein kleiner Freund Anton bekommt immer noch regelmäßig Post aus Übersee. Seine Märchen muss der Junge allerdings nun alleine lesen.
sehr geehrter u. verehrter herr kollege friedrich : first möchte ich mich recht herzlichst bei DIR immerzu bedanken , für deine recht tollen u. schönen märchen u. gedichte - ich lese sie immer gerne - denn welches stübchen hat schon seinen eigenen POETEN !??! dann dir ebenfalls ein gesegnetes christmas fest gehabt zu haben - mit family u. vielen anderen menschen too !! für deine tollen leistungen mein ehrlichsten dank nochmals - - , es grüßt dich aus der oberpfalz herzlichst dein kollege , der jungspund wolter schlingl , bye