Ja, leider geschieht diese Vernichtung von vielen hunderten Millionen nicht gebrauchter Eintagskücken auf der ganzen Welt. Hierzulande werden sie zumindest vorab betäubt bzw. dann gleich vergast. Man nennt da als Beruhigung: Mit dem Biogas wird damit ohnehin Ökostrom erzeugt.
Der Grund liegt einzig und allein darin, dass die Landwirtschaft zur rationellen Erzeugung von Eiern spezielle Rassen benötigt, wo nach dem Schlüpfen alle Männchen sofort (meist mit Staubsauger zu den gezeigten Förderbändern) getötet werden. Ähnliches geschieht übrigens auch mit dem weiblichen Kücken bei mancher Mastrasse, wo nur die Hähnchen für maximale Gewichtszunahme bei kurzer Fütterungszeit erwünscht sind. Ähnlich verfährt man meist mit den eierlegenden Hennen im 3. Lebensjahr, weil da die Eierleistung reduziert wird und es dadurch "nicht mehr wirtschaftlich" ist. Früher wurden diese Geschöpfe zumindest als Suppenhühner vermarktet, aber deren Bedarf ist in den letzten Jahren stark zurückgegangen.
Noch etwas: den "glücklichen" überlebenden weibliche Kucken werden sofort nach dem Schlüpfen die Schnäbel verkleinert, damit sie in der überfüllten Halle nicht bei den Geschlechtsgenossinnen "Federpicken", was eine natürliche Reaktion bei nicht ausgewogenem Futter entspricht. Freilandhennen haben es da etwas besser, aber deren Eier haben im Supermarkt auch höhere Preise.
Was kann der Konsument tun, um diese genannten Praktiken zu vermeiden/boykottieren:
1. Eier und Masthühner von besonderen Rassen kaufen, wo sowohl die Männchen als die Weibchen aufgezogen und später verwertet werden. Sowohl deren Eier als auch das Hühnerfleisch ist etwas teurer, weil das Verhältnis Futterkosten zu Ertrag geringer ist. Große Supermarktketten führen diese Artikel der sog. Zweitnutzunghühner schon. 2. Hoffen, dass es doch bald gelingt, eine zuverlässige Geschlechtsbestimmung von befruchteten Eiern zu finden, damit könnten die nicht benötigten (und nicht ausgebrüteten) Eier am Frühstückstisch, zum Backen oder in der Industrie Verwendung finden. Dazu sollte die EU einige Millionen an Forschungsgeldern bereitstellen - aber vermutlich gibt es Lobbyisten in Brüssel, welche solche vernünftige Überlegungen verhindern werden.
Wie bereits berichtet, wird an vielen Stellen - z.B. auch in Dänemark - an der Geschlechtsbestimmung von befruchteten Eier geforscht, scheinbar haben deutsche Forscher in Leipzig/Dresden nun das "Ei des Columbus" entdeckt. Allerdings braucht es noch einige Zeit, bis Hersteller ein brauchbares Gerät den Brutanstalten bzw. Eierproduzenten anbieten können.
Die von mir im Beitrag #3 genannte Methode verhindert zwar die Tötung von lebenden Tieren, aber teilweise ausgebrütete und dann entsorgte Eier sind auch nicht das angestrebte Idealziel.
In der Agrarwirtschaft gibt es keine "normale" Verhältnisse mehr. Die EU ist nicht in der Lage auch nur einfachsten Regelungen hier durchzusetzen. Die kümmern sich nur noch um die Industrie und Grossfinanz weltweit. Z.B. einen geregelten Europäischen Milchpreis wodurch auch kleinere Betriebe noch überleben könnten. Nur der Billigste überlebt und das mit jeder schweinischen Methode. Diese wahnsinnige Expansion zu Tierfabriken sollte unbedingt aufhören. Kauft nur noch Produkte bei denen ihr die Herkunft kennt.