Der heutige schöne Reisebericht von @Mara nach Indien und Nepal veranlasst mich, auch etwas über meine Reisen ins nahe und ferne Ausland zu berichten.
Ich bin zur Überzeugung gekommen, dass Geschäftsreisende und Diplomaten nur einen Teil der lokalen Kultur und Bevölkerung sehen. Ebenso ist es mit den nun relativ günstigen Touristikreisen, wo in möglichst kurzer Zeit den Teilnehmern viele Eindrücke vermittelt werden. Vielfach will man auch auf den zuhause üblichen Komfort nicht verzichten, braucht „deutschsprechende“ Reiseleitung, will überall das gewohnte Bier genießen usw. Auch amerikanische Touristen verhalten sich ähnlich, haben in ihren 5 Stern-Hotelzimmern die überall gleiche Ausstattung, wollen das CNN-TV-Programm auf Knopfdruck empfangen, genießen das übliche „American breakfast“ (Frühstück) u.v.a.m.
Meine Erfahrungen ergaben, dass man nur durch persönlichen Kontakt – und auch mehr aufgewandte Zeit – die wirkliche Realität, die täglichen Freuden und Sorgen der Bevölkerung und die lokalen Besonderheiten der bereisten Länder erfährt. Dies war für mich nicht immer einfach, um erstens Leute zu finden, welche die wichtigen Fremdsprachen (engl., franz., ital.) beherrschen und man auch in deren Häusern und Familien Gespräche führen kann. Gut geht es, wenn man auf eigene Initiative mit Bahn oder Leihwagen unterwegs ist und oft auch B&B-Aufenthalte (Übernachtung mit Frühstück) in Privathäusern in die Reisen einbezieht. Oft wird dann sogar das Frühstück zusammen mit den Familienmitgliedern verbracht und so persönliche Gespräche geführt.
Also nicht unbedingt als Rücksacktourist per Autostopp und wenig Geld unterwegs sein. Ich kenne Leute, welche schon dutzendemal in bestimmten Urlaubsländern „all-inclusive“ waren, aber nie das „Hinterland“ besuchten, keine zehn Worte der Landessprache können, keine privaten Gespräche mit der Bevölkerung führten und an lokalen Informationen gar nicht interessiert sind. Schade, denn man könnte das investierte Geld sowie Zeit auch für neugemachte Erfahrungen verwenden.
Natürlich erlebt man da als Individualreisender oft auch manches Unangenehme, wie versuchten Raub, Infektionen und eventuelle Verkehrsunfälle. All dies ist mir schon passiert, trotzdem möchte ich alle diese Erfahrungen nicht vermissen.
Ich kann verstehen, wenn man, durch die entsprechende Zeit und das nötige Kleingeld, in der Lage ist, fremde Länder zu bereisen und die unterschiedlichen Kulturen kennenlernen kann. Es ist jedoch nicht jedermann's Sache, das muss man akzeptieren. Wir, bzw. ich bin seit Jahren -bedingt durch meine selbstständige Tätigkeit- jeweils für maximal 10 Tage am Stück weggefahren. Wenn ich dann im trüben Winter, den wir nunmal meist haben, die Sonne suche, gibt es halt sehr wenige bezahlbaren Länder. Wir waren beispielsweise in den letzten 4 Jahren dreimal in Ägypten. Jeweils für 8 Tage in einem 5 Sterne-Allinclusive-Resort. Wir haben entspannt, die Ruhe genossen und uns erholt. Die Kultur dieses Landes interessierte uns in dieser kurzen Zeit nicht, zumal wir ja in Deutschland genügend Kulturen -mittlerweile- kennen lernen durften.
Ansonsten lieben wir Deutschland, hauptsächlich den Chiemgau, den wir jährlich mindestens einmal aufsuchen. Da wissen wir, was uns erwartet und werden nicht enttäuscht.
@Dr.KlausP bzw. andere Interessierte: Natürlich muss man zwischen Badeaufenthalten, organisierten Länderreisen und Individual-Einzelreisen unterscheiden. Während bei ersteren nur die Sonne, das Baden und die Erholung im Vordergrund steht, will man bei den vom Reiseveranstalter organisierten Besuchsreisen in möglichst kurzer Zeit möglichst viel Eindrücke (auch kulturell) mitbekommen, während der Individualtourist sehr in die Tiefe geht. Alles hat seine Vor- und Nachteile und auch die Risken sind unterschiedlich verteilt.
Ein Erholungsaufenthalt von nur einer Woche ist medizinisch betrachtet nicht ausreichend, da durch die beiden Flugreisen (ggfs. mit verbundenem Jetlag) und Klimaumstellung schon einige Tage "verloren" gehen.
Aber es gibt eine große "Urlaubsindustrie", welche den Leuten das überzählige Geld abnimmt. Dazu trägt auch das Überangebot an Flugzeugen bei, wobei aber wegen des starken Wettbewerbs die Anreise zum Abgangsflughafen, dortiges Warten nach dem sog. check-in, mögliches Umsteigen mit Wartezeit, enge Sitze und Miniservice während des Fluges und die Weiterfahrten vom Ankunftsflughafen oft schon sehr mühsam geworden sind. Die ursprünglich mit Exklusivität verbundenen Kreuzfahrten, Golfreisen u.a. sind durch deren starkes Angebot preislich stark nach unten gekommen, haben daher für manche Leute mit gehobenen Ansprüchen an Attraktivität verloren.
Am Roten Meer (Ägypten), wo ich auch schon öfters war, gibt es All-inclusive-Urlaubresorts, welche völlig isoliert an die Küste gebaut wurden. Da braucht man keine Fremdwährung, denn viele Gäste verlassen während ganzen Urlaubszeit mangels Interesse nicht das Gelände und innerhalb des Komplexes zahlt man ev. Zusatzleistungen mittels Euro-Bargeld, Kreditkarte o.ä. Einzelne Resorts haben intern sogar die Mitteleuropäische Zeit - auch für die Essenszeiten - eingeführt, damit die deutschen Gäste zur gewohnten Zeit die TV-Nachrichten sowie Serien (sog. soap operas) im ARD, ZDF oder RTL sehen können.
Aber erholsamen Urlaub bietet auch Deutschland, so eignet sich auch der Chiemgau sehr vorzüglich. "Warum denn in die Ferne schweifen? Sieh das Gute liegt so nah" (frei nach Wolfgang von Goethe, dort ist in seinem Kurzgedicht "Erinnerung" sogar vom Glück die Rede!).
Nur für Interessierte: Letzlich nochmals Erinnerungen an meine Aufenthalte am Roten Meer in Ägypten.
Diese an der ägyptischen Küste des Roten Meeres zwischen Hurgharda und Marsa alam aus dem Boden gestampften Resorts (einige wurden aber nie fertiggestellt und sind schon seit Jahren Ruinen!) sind meist völlig autark, d.h. sie erzeugen sich die benötigte elektrische Energie selbst, auch das Trinkwasser wird mittels Meerwasserentsalzungsanlage gewonnen. Die Abwässer werden nach Grobreinigung – meist in der Nacht – für die Grünflächen und Palmen als Bewässerung verwendet, was oft geruchsmäßig erkannt wird. Schließlich gibt es eine 24 Stunden-Wachmannschaft, damit niemand Fremder das Resort betritt. Selbstverständlich werden auch Tagesfahrten nach Luxor, Kairo oder zu Inseln, Wüstenfahrten mit Geländefahrzeugen oder Kamelritte angeboten, welche einige Urlauber auch in Anspruch nehmen.
Das Hotelpersonal (auch Zimmer- und Küchendienst) besteht zu 99 % aus Männern, lediglich ganz wenige koptische Frauen sind angestellt. Selbstverständlich hat jedes Resort auch seinen Gebetsraum, wo die Angestellten ihre täglich fünf vorgeschriebenen Gebete des Islams machen können. Die Strände werden ständig von den heranschwimmenden PET-Flaschen gesäubert, aber etwas abseits türmt sich der Unrat, welcher heutzutage vorwiegend aus Kunststoff besteht und vermutlich großteils aus dem gegenüberliegenden Saudi-Arabien kommt.
Ein Erholungsaufenthalt von nur einer Woche ist medizinisch betrachtet nicht ausreichend, da durch die beiden Flugreisen (ggfs. mit verbundenem Jetlag) und Klimaumstellung schon einige Tage "verloren" gehen.
Wer kennt mich so genau, dass er beurteilen kann, ob ich mich erhole oder nicht. Ich bezweifle das. Es mag sein, dass das richtig ist, wenn ich einen 12 Stunden-Flug mit Zeitumstellung hinter mir habe. Wenn wir fliegen achten wir immer darauf, dass wir einen Flug am Tag bekommen, was in der Regel etwas teurer ist.
Fahren wir mit dem Wagen, beginnt die Erholung in dem Moment, in dem wir die Autobahn verlassen und Ruhpolding in Sicht ist.
Mir jedenfalls geht es so, dass mir eine Woche nicht reicht. Bis man sich "eingelebt" hat, vergehen drei bis vier Tage. Da bleibt zum erholen nicht wirklich viel Zeit.
@Gerhard - @Dr.Klaus - @Chris - und alle die darauf beantwortet haben oder es noch werden ,.,. es ist sehr sehr interessant , wie in einem freien Land mit freier Meinungs - Aüsserung die Meinungen auseinander gehen können !! !! ich finds echt cool. nun möchte der schling'l sich auch kurz mit einklinken , ,.,. es ist SUPER wo MARA und IHR MANN schon überall waren , na es fehlen noch so ca. 24 Länder - dann habt IHR 2 fast alle Länder dieser WELT bereist !! 145 habt IHR ja schon , u. ich glaube zu wissen dass es insgesamt so 169 es sind od. es noch bis dato geben wird !! Also für die REST verbliebenen Länder EUCH 2 noch u. immerwieder back at Home ! wolt
Mir sind 195 unabhängige Staaten auf dieser Welt bekannt, wobei die gegenseitig Anrerkennung unterschiedlich sein kann. Die Vereinten Nationen haben 193 Mitglieder, wobei es darunter große Staaten wie Russland oder Indien gibt, andererseits auch Zwerge bzw. kleine unabhängige Inseln - wie Palau und Nauru. Sollte der Vatikanstaat und die Cookinseln auch zur UN stossen, dann wären es ebenfalls 195, manche bezeichnen Taiwan als selbständig, dann wäre dies die # 196 und Kosovo #197.