Besonders die Jugendlichen wollen oft nicht mehr die Ratschläge und Erfahrungen von Eltern, Großeltern oder anderen Leuten hören. Sie meinen, in den sozialen Medien und besonders im Internet bzw. auf dem Smartphone Antworten auf alle Fragen zu finden. Leider ist dem aber nicht so.
Auf der Suchleiste kann man durch „googeln“ (kommt von der gleichnamigen Stelle, es gibt zwar manchmal bessere Ergebnisse bei anderen Suchmaschinen) zwar Begriffe eingeben und erhält dann eine Unzahl von Seitenhinweisen. Wenig bekannt ist, dass …
1. die Suchmaschinenbetreiber gegen Geld eine Reihung nach vorne vornehmen, da die meisten Besucher trotz oft angezeigter hundertausender Ergebnissen nur die ersten Einträge verfolgen,
2. das oft konsultierte Wikipedia vielfach nicht ein Fachlexikon ersetzten kann. Es kann daher eigentlich nicht Fachbücher oder z.B. Meyers Lexikon bzw. die berühmte Encyclopaedia Britannica ersetzen. Die bisherigen gedruckten Ausgaben sind wegen geringer Nachfrage sowie auf manchen Gebieten schnellen Entdeckungen nun nur mehr online – gegen – Abonnement erhältlich, haben aber den Vorteil der ständigen Aktualisierung und
3. aktuelle Ereignisse in Politik und Gesellschaft werden nun leider – wie Walter 58 einmal treffend ausführte – nur mehr von Journalisten in den Medien abgeschrieben, oft auch, um eigene Nachforschungen aus Kostengründen zu vermeiden. Wenn also z.B. von der DPA (in A: APA) etwas schlecht recherchiert bzw. absichtlich nicht wahr geschrieben wird, dann verbreitet es sich schnell in unseren Ländern. Gute Bespiele dazu waren die Verharmlosung bei der Kölner Silvesternacht vor drei Jahren oder die kürzlich doch nicht stattgefundene Hetzjagd in Chemnitz.
Nicht vergessen: In Wikipedia und auch anderswo werden Beschreibungen von derzeitigen Unternehmen und Persönlichkeiten sowie deren Lebensläufe immer nur positiv dargestellt. Der Grund liegt daran, dass diese Texte entweder selbst verfasst oder von besonders darauf spezialisierten Agenturen gegen Bezahlung in das Netz gestellt werden. Zwei Beispiele aus der Politik: Der frühere österreichische Bundeskanzler Faymann (2008-2016) hat in seine Biographie ein Lücke von mehreren Jahren. Nicht nur, dass sein Abitur/Maturazeugnis sowie diesbezügliche Unterlagen in der Schule unauffindbar sind, auch einige Lebensjahre werden übersprungen. Manche Zeitgenossen haben ihn aber als Taxifahrer in Wien sowie linker Guerillakämpfer in Mittelamerika erkannt. Ebenso trifft dies auf die Bundeskanzlerin Merkel zu, wo erst die Historiker nach ihrem Tod über die Gründe ihrer Zuneigung zum damaligen DDR-Regime Auskunft geben, denn damals war ein Gymnasium- und Universitätsbesuch (plus einiger Zeit in Moskau) sonst nicht möglich. Lediglich von Ihrem Vater Horst Kasner weiß man über seine Zuneigung zur vom DDR-Regime akzeptierten Pastorengruppe „Weißenseer Arbeitskreis“.
Daher sollte man beim Lesen solcher Texte immer kritisch sein und ggfs. auch andere – nur im Internet vorhandenen Quellen - ansehen, oft liegt die Wahrheit in der Mitte, was einer eigenen Meinungsbildung förderlich ist. Man kann heutzutage nicht mehr alles wissen, aber es ist immer gut, die Stellen zu finden, wo man auf offene Fragen fachlich richtige Antworten bekommt.
Ergänzend zum Punkt 2 „Lexika“ wäre noch zu erwähnen, dass das Meyers Lexikon in digitaler Form in der Brockhaus Enzyklopädie weiterbesteht. Die Ziele haben sich aber gegenüber der Buchform etwas geändert, daher hat man für Schulen, Bibliotheken, Firmen, Institutionen sowie Private spezielle Angebote. Natürlich alles online gegen Abo abrufbar.
Encyclopaedia Britannica hat nur eine Onlineversion, welche zirka um € 60 pro Jahr erhältlich ist. Der große Vorteil dieser Onlineausgaben ist die Aktualität, da viele Wissensgebiete (z.B. Medizin) mit einer sehr kurzen sog. Halbwertzeit kämpfen, denn immer wieder gibt es neue Entdeckungen und Verbesserungen, welche gleich berücksichtigt werden.