Die Vorweihnachtszeit geht zu Ende. Der Vater war beim Förster und hat eine wunderschöne Blautanne selber geschlagen.
Heute bringt er diese Tanne mit nach Hause und schlägt den Ständer an. Sie wird gut platziert im Wohnzimmer aufgestellt. Ein weihnachtlicher Tannenduft zieht durch die Wohnung. Die Mutter und ihre beiden Töchter holen vom Boden das ganzen Zubehör, um den Baum zu schmücken. In diesem Jahr hat der Vater neue elektrische Kerzen gekauft und diese sollen den Tannenbau beleuchten.
Die Mutti und ihre Tochter Monika bringen die Lichter an dem Baum an. Sie verteilen sie regelmäßig, dass der Weihnachtsbau gut den Raum ausleuchtet. Gerda, die andere Tochter probiert mit der Fernbedienung die Kerzen aus. Sie brennen nicht alle. Mutti gibt Gerda neue Batterien und sie tauscht sie an den nicht brennenden Kerzen aus. Danach brennen alle Lampen. Monika nimmt die Christbaumkugel aus Aufbewahrungskarton und hängt diese an den Tannenbaum.
Plötzlich sagt eine Stimme zu ihr: „Ich möchte nicht hier hängen, sondern weiter oben. Im vorigen Jahr hing ich fast ganz unten und möchte in diesem Jahr eine bessere Aussicht durch das Wohnzimmer haben.“
Die Mutter und ihre Töchter sind verblüfft. So etwas hat es noch nie gegeben, dass eine Weihnachtskugel spricht. Jede Kugel bestimmt danach, wo ihr Platz an der Tanne ist. Die drei Familienmitglieder machen den Kugel den Gefallen und hängen sie an dem Platz wo sie hin wollen.
Trotz der Ansage der Kugel, an welchen Platz, sie an der Tanne wollen, sind die Kugel gut verteilt.
Nun holt Gerda das Lametta vor und hängt die ersten Strähnen an den Baum. Die Kugel, die in der Nähe des Lametta hängen fangen an zu mosern. Die eine ruft: „Au, das Kitzel und ich muss gleich niesen. Nehmt sofort das blöde Lametta ab oder ich lasse mich fallen und dann gehe ich kaputt.“ Besonders die goldenen Kugel machen Geschrei. Die eine rote Kugel ruft: „Besser als Lametta sind die rot mit goldigen Farbe umrandete Schleifen.“
Die silbernen Christbaumvögel hört man ganz laut: „Wo bleibt der Baumbehang unser süßes Futter. Aber, wenn es geht, in diesem Jahr, aus Zartbitterer Schokolade!“ Auch silberne Nusskugeln kommen an den Baum. Diese haben nichts zu mosern.
Alle Wünsche der Tannenbaumkugel wurden erfüllt. Nun kommt die Spitze auf dem Baum. Die Kugel fangen wieder an zu mosern.
„Wir wollen keine Spitze, uns soll ein goldiger Engel beschützen. Schaut einmal in den Aufbewahrungskarton, dort liegt einer drin. Sein Flügel ist entzwei. Den müsst ihr wieder ankleben. So kann er uns nicht überall am Baum erreichen.“ Die Mutter holt Kleber und klebt den Flügel wieder an den Engel. Dann nimmt sie eine kurze Leiter und steckt den Engel auf die Spitzes des Baumes. Die Spitze kommt wieder in dem Karton und weint, dass sie in diesem Jahr, kein Weihnachtsfest mitmachen kann.
Unerwartet geht die Wohnzimmer Tür auf und der Vater steht im Zimmer. Er nimmt sich die Fernbedienung der Weihnachtskerzen, macht diese an und ruft vor Freude aus: „Wau was für ein schöner Christbaum. “ (C) F. Buchmann