Es ist Sommer und ich mache meine tägliche Runde durch den Garten. Ich komme an meinen Kirschbaum, als plötzlich eine Amsel auf mich zufliegt und einen mächtigen Radau macht. Zwei Meter von mir entfernt, setzt sie sich nieder . Die Amsel spreizt einen Flügel von sich und hüpft vor mir her. Der Vogel tut so, als ob er nicht fliegen kann. Ich gehe langsam auf die Amsel zu und wollte sie greifen, doch sie hüpft weiter und lässt mich nicht an ihr herankommen. Das geht ungefähr zehn Meter so und plötzlich kann sie wieder fliegen. Sie fliegt auf den Kirschbaum und fängt an zu zwitschern. Es klang bald so, wie ein Ruf. Unerwartet sehe ich den Grund. Eine junge Amsel kommt aus dem Gebüsch des Johannesbeerenstrauch her vorgehüpft. Die Amsel Mutter fliegt sofort zu ihrem Jungvogel. Ich überlege kurz , die schlaue Amsel hat mich von ihren Kindchen weg gelockt, damit ich ihm nichts tue. Ein Ausdruck der Mutterliebe. Drei Tage Später , war wie Radau unter dem Kirschbaum. Nur dieses Mal konnte ich es nicht sein, weil ich viel zu weit weg war. Ich sah auf den Kirschbaum eine Elster sitzen. Diese wollte die Amsel weglocken, damit die Elster ihren Jungvogel nicht holt. Elster sind Raubvögel. Der Krach und das Geschwitzschere ging fast bis zum Abend. Erst dann trat Ruhe ein. Am nächsten Morgen sah ich dann die Bescherung. Auf den Gartenweg zum Kirschbaum lag ein toter Vogel, es war der Jungvogel der Amsel. Ich nahm das tote Tier und vergrub es. Die Amsel hatte vergebens versucht die Elster wegzulocken. So ist eben die Natur „Gefressen und gefressen werden“.
Ein Jahr später, es war wiederum am Kirschbaum. Wir kamen von der Geburtstagsfeier von meinem Jungen so gegen Abend. Es ist noch nicht ganz dunkel. Ich gehe aus der Garage und hörte wieder einen mächtigen Radau. Eine Amsel machte Krach. Meine Augen fielen auf den Kirschbaum und da sah ich den Grund des Rabatz . In der Spitze sah ich drei Augenpaare blitzen. Es waren Käutzchen die dort saßen. Sie warteten auf Futter von ihren Altvögeln.
Die Amsel hatte im Kirschbaum ihr Nest und dort saßen ihre Jungvögel. Sie wollte unbedingt, dass die Eulen wegfliegen und nicht ihre Jungen holt.
Es wurde Dunkel und der Lärm hörte auf. Am nächsten Morgen bin ich zum Kirschbaum und wollte Rhabarber holen, der dort wuchs. Da sah ich eine Tote Maus liegen. Die Käutchen habe ihre Jungvögel im Baum gefüttert, dabei muss eine Maus heruntergefallen sein.
Zum Glück hatten die Eulen es nicht auf die jungen Amseln abgesehen. Was für ein Glück. Eine Monat später hüpften ein paar mehr Amsel durch meinen Garten.