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Audiospeicherungen bei traditionellem Filmmaterial sowie Synchronisation in eigener Sprache
Ich habe mich früher einmal aus privatem Interesse mit den Audioaufzeichnungen bei Filmen (Kino- und Privatfilme) beschäftigt.
Während man nach dem 2. Weltkrieg auf die Magnetspur übergegangen ist, erfolgte später wegen der Nachteile (z.B. Kratzer mit Tonstörungen oder unbeabsichtigte Löschungen) wieder eine Rückbesinnung auf die Lichtspur, wobei meist moderne Verfahren (z.B. Zackenschrift) zur Anwendung kommen. Dabei wird der digitale Ton optisch mit den Bildern einkopiert und im Wiedergabegerät wieder analog hergestellt. Da kann man viele Kanäle (z.B. für Raumklang) bzw. mehrere Sprachen gleichzeitig anbringen. Die „synchronen“ Audioaufzeichnungen sind meist um 20 Bilder verschoben, da einerseits die projizierten Bilder für einen Bruchteil einer Sekunde im Projektor gestoppt werden müssen und andererseits die Tonabtastung aus technischen Gründen etwas unterhalb der Projektionslinse angebracht sind.
Die Synchronisierung eines Spielfilmes ist eine aufwendige Sache, denn dabei sollen die Texte möglichst gut übersetzt und die neuen Tonaufzeichnungen „lippensynchron“ einkopiert werden. Man bemüht sich zwar, Sprecher zu finden, welche dem Original emotional ähnlich sind, aber einen guten Eindruck der gezeigten Schauspieler können sie nicht bringen. Die goldene Zeit der deutschen Synchronstudios ist rückläufig, da viele TV-Stationen nun selbst Filme synchronisieren und auch vom Hersteller den Hintergrundton (ohne Sprache) zur Verfügung gestellt bekommen.
In Ländern mit Fremdsprachen, wo sich eine Synchronisation in der eigenen Sprache finanziell nicht lohnt, macht man nur Untertitel bzw. spricht per „Voiceover“ mit reduzierter Originalstimme einen Text in der jeweiligen Landessprache. Dazu sind aber neue Filmkopien erforderlich, um diese optischen bzw. akustischen Daten aufzuzeichnen.
P.S.: Ich finde die Konsumation von Originalfilmen bzw. das Lesen von fremdsprachigen Büchern - wie auch ein Auslandsaufenthalt im jeweiligen Sprachgebiet - als tolle Ergänzung zum guten Erlernen von anderen Sprachen ist. In vielen Ländern wird zwar in den Schulen vier, oft sogar acht Jahre eine Fremdsprache gelernt, aber die Praxis zeigt, dass dabei kein ein sehr gutes Verständnis und selbstständiges Sprechen möglich ist.
PPS: Hier auch noch eine Erklärung, warum man manche Filme per Satellit oder Kabel legal nicht von ausländischen TV-Stationen sehen kann: der Grund liegt in den Vermarktungsrechten, welche die Filmverleiher vorschreiben. Diese Gebühren sind gestaffelt, wobei für Deutschland (wegen der großen potentiellen Zuseherzahl) immer der höchste Lizenzbetrag zu zahlen ist. Daher brauchen die vertraglich gebundenen TV-Stationen keine Verschlüsselung vorzunehmen. Gleiches gilt auch für Sportübertragungen. Anders ist dies z.B. bei Sendern aus CH oder A. Auch im Internet gibt es dazu Sperren für ausländische Teilnehmer, welche aber ggfs. umgangen werden können. Leifder hat sich die EU-Zentrale noch nicht aufgerafft, die gesamte EU als ein Wirtschaftsgebiet bei diesen anachronistischen Vorgaben durchzusetzen.