Reisende und Urlauber werden derzeit in manchen Ländern überrascht, dass manche Geschäfte kein Bargeld mehr akzeptieren. Da muss man dann mit Kredit- oder Debitkarte, Scannen vom programmierten Smartphone oder geeigneter Armbanduhr bezahlen.
In Schweden, wo die bargeldlose Bezahlung sogar bei Kleinstbeträgen üblich ist, gibt es auch für Marktstände, Flohmärkte u.a. ohne Kartenlesegerät die Möglichkeit über den Dienstleister Swich zu bezahlen. Der Verkaufsstand hat seine Konto-Mobiltelefonnummer angebracht, wo man mittels besonderer geladener App den verlangten Betrag eintippt und an die angegebene Mobilnummer sendet. Unmittelbar danach bekommt der Verkäufer auf seinem Handy von Swich die Information, dass ihm der Betrag auf sein Konto gutgeschrieben wurde. Ähnlich wie beim „googeln“ hat sich schon das Zeitwort „switchen“ eingebürgert. Sogar schon bei Bettlern und Straßenmusikanten befinden sich anstelle der bei uns üblichen Dosen und Hüte nur Hinweise mit der eigenen Swich-Telefonnummer. Die Kreditkartenfirmen (gehören – wie auch Swich – den Banken) bekommen bei jeder Transaktion nur einen kleinen Prozentsatz der Beträge als Disagio. Außerdem müssen die teilnehmenden Geschäfte als auch die Kartenbesitzer Jahresgebühren bezahlen, somit sind dies in Summe jährlich weltweit hunderte Milliarden, welche aber letztlich immer die Konsumenten mit den Einkaufspreisen bezahlen. Neben den führenden Kartenfirmen Mastercard und Visa sowie einigen nicht überall vertretenen Karten will künftig Google und Amazon (ausgesprochen: æm.ə.zən) da auch mitmischen.
Mit diesen Zahlungsmethoden gibt es für die Konsumenten einige Für und Wider. Vorteile: Schneller Bezahlvorgang, kein Herumschleppen von Bargeld (bes. schwerer Münzen), kein Wechselgeld mit Fehlerquellen, kein Diebstahl, praktische Onlinekäufe. Nachteile: Fehlender Überblick über eigene Finanzen, oft zu schnelle und unüberlegte Kaufentscheidungen, Personalisierte Mitteilung an den Verkäufer (und ggfs. andere), was, wo und wann gekauft wurde, Kartenverlust.
Die Geschäfte haben eigentlich nur Vorteile: Schnellere Verkaufsabwicklung, keine Fehler mit dem Wechselgeld, Wegfall von Gebühren beim Geldtransport, Verbuchung bei der Bank und anfallende Bankgebühren zum Erhalt von Wechselgeld (was aber ohnehin bisher in den Verkaufspreisen einkalkuliert wurde!)
Ebenso schätzen die Banken den bargeldlosen Zahlungsverkehr, da die Manipulation mit Bargeld viel mehr als die reinen elektronischen Buchungen kosten. Auch dort fallen Kosten bei der Banknoten- und Münzenmanipulation weg.
Auch der Staat und die zentralen Notenbanken sind vermehrt für die Reduktion des Bargeldes: Wegfall der Herstellung von Banknoten und Münzen (wobei die kleinen Münzen oft mehr kosten, als deren Verkehrswert ist), Verhinderung von Schwarzgeldtransaktionen zur Steuervermeidung sowie kriminelle Machenschaften. So wird nun die 500-Euro-Banknote nicht mehr neu gedruckt, obwohl alte Banknoten weiterhin gültig sind. In Finnland wurden bei Einführung der Eurowährung die Ausgabe der 1, 2 und 5 Cent-Münzen sehr stark gedrosselt und der Handel zur Auf- bzw. Abrundung der verlangten Beträge empfohlen.
Es wird spannend, wie die Zukunft bei uns sein wird. Ältere Personen hängen sehr am Bargeld, obwohl nun reihenweise (bes. in kleineren Orten) die Bankstellen schließen und oft sogar wegen geringer Benützung die kostenintensiven Geldausgabeautomaten wieder abmontiert werden. Ich sehe eine große Gefahr bei der Verwertung der gespeicherten Daten zur Erstellung eines Persönlichkeitsprofiles für jeden Bürger, also wäre man dann ein „gläserner Mensch“. Software zur Gesichtserkennung in Verbindung mit zigtausenden in der Öffentlichkeit installierten Videokameras machen dieses System perfekt, wie es uns das diktatorische China bereits zeigt.
Ich bin weiterhin für die Beibehaltung von zwei Zahlungssystemen: Bargeld und digitales Geld. Die Zeiten, wo man auf Wunsch immer von der herausgebenden Bank das Papiergeld bzw. Münzen in Gold oder Silber eintauschen konnte, sind ohnehin schon längst vorbei.
P.S. Während früher an den Geschäftren in den USA oft NO CASH OUT als Hinweis für die nächtlichen Einbrecher galt, dass sich kein Bargeld im Laden befindet, hat dies nun teilweise eine andere Bedeutung bekommen.
Dem Staat gefällt das, denn es gibt kein Schwarzgeld mehr, und den Händlern gefällt es auch, denn wie müssen kein Geld mehr zur Bank bringen. Und bei jedem kann man nachschauen, was er mit seinem Geld macht. Also durchsichtig!
@Dr.KlausP : Genau der selbigen Meinung bin ich auch - BARGELD MUSS BLEIBEN !.! Bargeldzahlung heut zu Tage - errinnert mich immerzu an meine Kindertage - auch nach 55 Jahren noch !! da war man nach Mama's Einkaufszettel einkaufen - u. wie stolz war man als Kind , den ganzen Krempel gleich bar bezahlen zu können weil Mama schon genügend Geld ins Portmonaie gepackt hatte !! ! und oftmals entstand auch eine kl. zwischen Unter haltung zw. " Tante EMMA u. uns Knirbsen " - yes ... schöne gute alte Zeit ! bye : i
Bei uns ihm Supermarkt zahlen viele mit dem Handy nur das Problem ist das mehre versuche brauchen weil es nicht immer gleich Funktioniert halten den ganzen Betrieb auf wen ich zur Kasse. gehe habe ich das Geld schon bereit
@Blokker Kassiererinnen sind oft froh, wenn es im stressigen Alltag ganz kurz "Verschnaufpausen" gibt. Beim Bezahlen mittels Plastikgeld kann man maximal 5 Bezahlvorgänge mit bis zu € 25 ohne Eingabe der Geheimzahl mit dem Hinhalten der Karte zum Lesegerät erledigen. Später ist zumindest eine einmalige Bezahlung mit dem Code erforderlich um wieder diese fünf "Blitzbezahlungen" zu ermöglichen.