Übrigens habe ich auch einen Trabi 601 hellblau gefahren. 100 KM/h Höchstgeschwindigkeit, wäre heut auch von Nöten, so könnte keiner schneller fahren. Habe meine 8 jährige Anmeldung für einen Trabi meinen Schwager gegeben, er hat dafür eine Heizung bekommen. Mein Trabant habe ich gebraucht für 8000 Mark der DDR gekauft und für den selben Preis nach 3 Jahren weiter verkauft. So war das in der DDR.
Mit dieser ppt kommt Nostalgie auf. Als Österreicher habe ich die verblichene DDR oft besucht. Trotz des diktatorischen Regimes habe ich viele standhafte und anständige Bürger kennengelernt. Auch war dort nicht alles schlecht, aber leider wurde im Zuge der Wiedervereinigung von der BRD (= damaliger Sprachgebrauch) fast alles aus DDR-Zeiten abgelehnt.
Tannerprinz - Volker : ... Ich fand diese " Pappendeckel Auto's " schon immerzu sehr lustig !! Aber Scheiß egal - die brachten Euch auch immerzu von A - B !!! Für eure damaligen " erschwerenden Umständen " - hat es doch völlig ausgereicht !! Ihr konntet ja sowieso nirgends wo anderes hinfahren , ausser im Land so zusagen selber !! ... Lieber schlecht gefahren - als gut gelaufen - oder !???! 2 Fragen hab ich : WIEVIEL waren denn damals 10500 OSTMARK - umgerechnet in D - MARK ?? Und wieviel PS hatte so ein TRABBY ?? Wünsche Dir mit Family noch ein relaxten Abend - - only ich W.J. !!
@Dr.Walter58 Der reale Wert der Ostmark läßt sich schwer beurteilen. Offizell verlangte dort die Bank immer 1 MDN = 1 D-Mark, in den westdeutschen Banken bekam man für 1 DM das zirka vierfache an Ostmark, die Einfuhr in die DDR war aber streng verboten. Eigentlich müsste man den Wert mit dem Einkommen vergleichen, da kommt der zweitgenannte Kurs schon ehen hin. Die große Schweinerei war im vom Staat bezeichneten "Arbeiter- und Bauernparadies" die Zweiklassengesellschaft bei den Währungen: Wer Westgeld (nicht nur DM) hatte, kam schneller zu einem Auto und konnte damit auch Westwaren in besonderen Geschäften einkaufen. Bei der Bestellung eines Trabis für "Normalbürger" war nicht nur der Verkaufspreis wichtig, sondern auch die vielen Jahre auf der Warteliste.
So wie Gerhard die Ostmark bewertet, stimmt das offiziell zwar, aber es gibt bessere Vergleiche. Mein Onkel in Canada verglich immer den Warenwert mit der dafür zu leistenden Arbeitszeit. In den 1950ern weiß ich noch, wie er schrieb, für einen Zentner Zucker nur 12 Minuten arbeiten zu müssen. Entweder zahlte Calgary so gut, oder den Zucker gab es fast umsonst. Für Walter 58 mal: Ich habe als Handwerksmeister die Stunde offiziell 6,40 Ostmark verdient. Bis zum Mauerfall! Da zahlte mir der Kunde 4,80 und der Staat eine Subvention von 1,60. Das mal durch den Trabantpreis von 1989 geteilt, der bei damals etwa 10000 Ostmark lag.... also 1562,5 Stunden brauchte ich brutto dafür. Rechnet man meine Lohnabgaben noch runter, ist das Verhältnis noch ein Fünftel schlechter. Ich musste dafür also volle 9 bis 10 Monate arbeiten. Für eine Arbeitsstunde bekam ich im Osten eine einzige gute Tafel Schokolade oder knapp 125 Gramm Bohnenkaffe.
Gruß Volker
Die Weite Deines Horizonts ist Frage Deiner Sicht. Der Große sieht ihn breiter, der Kleine leider nicht. (Volker Zottmann)