Die Vorweihnachtszeit Weihnachten steht uns noch bevor. wir hören im Radio ein Kinderchor. Sie singen Weinachslieder immer, immer wieder. Der Wunschzettel wird geschrieben für unsere Lieben. Dann bestellen wir das beim Weihnachtsmann und freuen uns an Heimlichen Abend dann.
Die Tanne mit der krummen Spitze
Es geschah im Harzer Land. Unweit einer breiten Landstraße an einem Berghang war eine Tannenbaumschonung. Hier waren Tannenbäume für das Weihnachtsfest gepflanzt und gepflegt. Jedes Jahr wuchsen die Tannenbäume ca. fünfzehn Zentimeter. Nach zehn bis fünfzehn Jahren, um die Weihnachtszeit, kamen die Holzfäller und schlugen die Tannen. Sie wurden auf den Weihnachtsmarkt verkauft und die Leute stellten sie als Weihnachtsbaum in ihre Wohnungen. Wunderschön geschmückt standen sie in einer Ecke im Wohnzimmer. Kerzen auf dem Weihnachtsbaum erhellten den Wohnraum und diese spiegelten sich auf den goldigen Kugeln. Engelhaar hing an den Tannenzweigen.
Die Holzfäller hatten von der Schonung alle Tannen gefällt, nur eine nicht so groß gewachsen Tanne mit einer krummen Tannenspitze ließen sie stehen. Die Tanne hörte, wie ein Holzfäller sagte:"Das wird kein Christbaum, die kauft uns keiner ab, auch wenn wir sie noch so billig machen.“
Der Tannenbaum war traurig und ließ seine Tannenadeln hängen. Sie fragte die große Buche, die neben ihr stand:
„Bin ich wirklich so hässlich, das ich kein Christbaum werde?“ Die alte Buche streichelte die kleine Tanne mit ihren Zweigen ganz lieb und murmelte: „Nein, du bist wunderschön. Aber sei froh, dass dich niemand haben will. Du erlebst zwar herrliche Weihnachtsage, dann ist alles vorbei und dein Leben ist zu Ende. Du landest zu guter Letzt als Feuerholz auf dem Osterfeuer.“ Die kleine Tanne war trotzdem sehr unglücklich, zu groß war ihr Verlangen, ein Christbaum zu sein, einerlei was danach kam.
Im nächsten Jahr wird der Waldboden der Schonung um geackert und neue Tannenbäume angepflanzt. Keiner beachtete die zweieinhalb Meter hohe Tanne, die am Rande der Schonung stand.
Es vergingen wiederum sechs Jahre und die Tanne mit der krummen Spitze wuchs schnell, als die anderen kleinen Tannen. Da sie größer als die anderen Tannen war, bekam sehr viel Sonne und Regen ab. Dieses begünstigte ihren Wuchs. Sie war jetzt über sechs Meter hoch. Von der Fernverkehrsstraße konnte man sie sehr gut sehen.
Die Weihnachtszeit brach an und die Holzfäller kam und begutachteten die Tannenschonung. Plötzlich hörte sie, wie ein älter Holzfäller sagte:
Lass uns die große Tanne am Rande der Schonung beleuchten, damit man von der Straße unsere Tannenbaumschonung sieht, das wäre eine gute Reklame für unser Geschäft.“
Am nächsten Tag kamen die Arbeiter mit einer Leiter wieder und installierten an der Tanne eine lange Lichterkette. Über ein Kabel von Försterhaus, was ganz in der Nähe stand, legten sie Strom zur Tanne. Es wurde dunkel und auf einmal stand die Tanne mit der krummen Spitze in voller weihnachtlichen Beleuchtung. Sie sah so wunder hübsch aus und sie stellte stolz ihre Tannennadeln nach oben. Man konnte sie vom Weiten schon von der Straße sehen.
Da sprach die alte Buche zur Tanne: „Jetzt bist du auch ein Christbaum und das Schöne an der Sache ist, du wurdest nicht gefällt und bleibst am Leben.“