Der weltweit steigende Fischkonsum, einhergehend mit einer wachsenden Weltbevölkerung, hat zu einer Überfischung der Weltmeere geführt. Um die Nachfrage nach Fisch zu stillen, wird immer mehr gefischt. Die Folge ist langfristig aber nicht mehr, sondern weniger Fisch auf dem Teller. Das Paradoxe daran: Würde jede Fischerei nachhaltig arbeiten und weniger fischen, hätten wir weltweit alle mehr Fisch zu essen.
Unsere Weltmeere stehen unter Druck
Ob Lachsfilet, Scholle, Calamari oder Garnelen: Unser steigender Konsum an Fischen und Meerestieren hat eine massive Überfischung der Weltmeere zur Folge und das hat nicht nur Auswirkungen auf den Fischbestand selbst. Weltweit ist heute jeder zehnte Mensch abhängig von Fang, Produktion, Verarbeitung, Verkauf und dem Nahrungsmittel Fisch. Insbesondere gilt das für Länder des globalen Südens. Für die Menschen dort ist Fisch oft beides: Einkommensgrundlage und ein wichtiger Bestandteil ihrer täglichen Ernährung. In vielen Küstenregionen von Entwicklungsländern ist Fisch häufig die einzig verfügbare und bezahlbare Quelle an tierischem Eiweiß. Die Überfischung in Zahlen
Der Fischkonsum steigt weltweit: Laut der FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen), isst heute jeder Mensch durchschnittlich 20,5 kg Fisch pro Jahr. Das ist etwa doppelt so viel wie noch vor 50 Jahren.
Jährlich werden rund 96 Millionen Tonnen Fisch und Meeresfrüchte gefangen, davon 84 Millionen Tonnen aus dem Meer.Nach Schätzungen macht illegaler Fischfang weltweit 11 bis 26 Millionen Tonnen aus. Erst 17 Prozent der weltweiten Fangmenge kommen aus kontrolliert nachhaltigen, MSC-zertifizierten Fischereien.
Durch nicht-nachhaltige Fischerei sind 34 Prozent der weltweiten Fischbestände heute überfischt und 60 Prozent gelten als maximal genutzt. Maximal genutzt bedeutet, dass diesen Beständen genau so viel Fisch entnommen wird, wie auch wieder nachwachsen kann. Das ist ökologisch nachhaltig – bedeutet aber für die Zukunft: Mehr wird hier nicht zu holen sein.