Ob als Butter-Ersatz aufs Brot, zum Backen oder sogar zum Braten: Margarine kommt in vielen Haushalten täglich zum Einsatz. Öko-Test hat jetzt 20 Streichfette untersucht und festgestellt: Keine Margarine kommt ohne Mineralöl aus – und das verwendete Palmöl ist meist nur lückenhaft zurückzuverfolgen. Schadstoffe kritisierte auch die Stiftung Warentest in ihrem Margarine-Test 2017.
In der Vergangenheit verteufelten einige Margarine als billiges Industrieprodukt. Inzwischen bevorzugen viele Margarine statt Butter – sie ist in den meisten Fällen nicht nur vegan, sondern auch um einiges klimaschonender als tierische Butter. Für Öko-Test Grund genug, sich die Streichfette genauer anzusehen. Das Ergebnis ist größtenteils enttäuschend.
Margarine bei Öko-Test: Nur zwei Produkte sind „gut“
Das Verbrauchermagazin schickte 20 Margarinen – davon fünf Produkte mit Bio-Siegel – ins Labor, um die Inhaltsstoffe und deren Herkunft zu analysieren. Das Testlabor prüfte, ob in den Produkten Mineralölbestandteile, Fettschadstoffe, Weichmacher, Pestizide und polyzyklische Kohlenwasserstoffe enthalten sind. Auch die Fettzusammensetzung wurde untersucht, da sie zum Beispiel Aufschluss über den Gehalt an schädlichen Transfettsäuren gibt. Margarine-Test: Mineralöl in allen getesteten Produkten
Und damit fangen die Probleme an, denn jede Margarine im Test ist mit gesättigten Mineralölkohlenwasserstoffen (MOSH) verunreinigt. Drei Viertel der Produkte enthalten „erhöhte“ oder „stark erhöhte“ MOSH-Gehalte. MOSH reichern sich in unserem Fettgewebe und der Leber an, die Folgen davon sind noch nicht geklärt.
Lediglich bei den beiden Testsiegern mit dem Testurteil „gut“ fand das Labor nur Spuren bzw. einen leicht erhöhten MOSH-Gehalt. Gut schnitten die beiden konventionellen Produkte Bellasan Pflanzen Margarine von Aldi Nord und K-Classic Pflanzenmargarine von Kaufland ab.
Bei beiden Streichfetten ist das Verhältnis von gesättigten zu ungesättigten Fettsäuren „optimal“ und der Gehalt an Omega-3-Fettsäuren hoch. Auch wenn es keine Bio-Produkte sind, hat das Palmöl ein RSPO SG-Zertifikat.